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Museen in NRWIn diesen Naturkundemuseen im Rheinland gibt es viel zu entdecken

Lesezeit 7 Minuten
Museum König Grönert

Im Museum Koenig in Bonn gibt es viel zu entdecken.

Ausgestopfte Rebhühner in staubigen Glasvitrinen gehörten lange Zeit zur Grundausstattung naturkundlicher Museen. Nicht nur Kinder fanden das relativ langweilig und waren nur mühsam zum Besuch solcher Ausstellungen zu bewegen.

Heute wird Naturkunde spannend präsentiert: Die Jagd nach Dinosauriern, inszenierte Weltreisen zwischen Regenwald und Polargebieten, Spiele, Rätsel und Experimente machen den Besuch manches modernen Naturkundemuseums zum spannenden Erlebnis für die ganze Familie.

Und es gibt eine Menge zu lernen – ob über Geologie, Archäologie oder Ökosysteme und ihre erstaunliche Artenvielfalt.

Goldfuß-Museum, Institut für Paläontologie, Bonn

Im nach dem Paläontologen und Zoologen Georg August Goldfuß (1782-1848) benannten Museum lässt sich viel über Fossilien und Saurier aus aller Welt erfahren. Aktuell wird das Museum umgebaut und plant ab 10. November wieder zu öffnen. Bis Familien auf dem Paläo-Parcours wieder zu Fossilienerforschern werden können und mit Faltblatt und Stift auf Schnitzeljagd durch das Museum gehen können, geht es digital weiter. In der Miniserie #Digitalvitrine werden Lieblingsstücke aus dem Museum in Kurzvideos vorgestellt. 

Der Lebenszyklus der Fischsaurier zum Beispiel ist durch Funde vom Baby über Jungtiere bis zum schwangeren Muttertier dokumentiert, ein vier Meter langer versteinerter Schlangenhalssaurier gehört ebenso zu den Präparaten wie der Schädel eines Tyrannosaurus Rex. Zu sehen sind hier auch Fossilien aus der ganzen Welt. Im Bonner Steinmann-Institut ist auch das Mineralogische Museum untergebracht.

Aktuelle Infos:

Das Mineralogische Museum der Universität Bonn ist wieder regulär geöffnet. Es gelten Masken- und Abstandspflicht. 

Geöffnet: Mi. und Fr. 15 bis 18 Uhr, So. 10-17 Uhr Adresse: Poppelsdorfer Schloss, Meckenheimer Allee 169, 53115 Bonn www.ifgeo.uni-bonn.de/museen/goldfuss-museum

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Goldfuß-Museum: Öffnet ab dem 10. November nach Umbau Adresse: Nussallee 8, 53115 Bonn. 0228/733103 Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9-16 Uhr, So 13-17 Uhr www.ifgeo.uni-bonn.de

Zoologisches Forschungsmuseum Alexander König in Bonn

Vom tropischen Regenwald geht es durch den Kältetunnel direkt in die Polargebiete mit Pinguinen, Walen und Eisbären: Weltreisen ganz besonderer Art lassen sich im Bonner Museum König verwirklichen. Von der afrikanischen Savanne in die Wüste: Ökologische Wechselwirkungen innerhalb und zwischen den wichtigsten Ökosystemen der Erde werden auf anschauliche Weise dargestellt.

Hier kann man sogar die besondere Körnung von Wüstensand aus der Sahara unter die Lupe nehmen und mit anderen Sandsorten vergleichen. Auch Wüstentiere lassen sich im Detail betrachten. So lässt sich ergründen, wie das Überleben in der Dürre möglich ist. Auch ein afrikanischer Lebensbaum (Baobab) gehört zur Ausstellung. Mit etwa sieben Millionen Präparaten gehört die naturkundliche Sammlung zu den größten Deutschlands.

Aktuelle Sonderausstellung: "Expedition Schneeleopard" ist vom 27. Oktober bis zum 23. Januar 2022 zu sehen. Fotoausstellungen "Serengeti Wildlife"  (7.10.2021-5.12.2021) und "Glanzlichter der Naturfotografie" (30.09.21 - 9.1.22) 

Adresse: Adenauerallee 160, 53113 Bonn. 0228/91220 Öffnungszeiten: Di bis So 10-18 Uhr, Mi bis 21 Uhr Eintritt 6 Euro, ermäßigt 3 Euro

www.zfmk.de Auf Google Maps anzeigen

LWL-Museum für Naturkunde, Münster

Mit dem weltweit größten Ammoniten (1,80 Meter Durchmesser) steht bereits im Foyer die erste Attraktion. Ein Kopffüßler mit Rekordmaß. Das Museum ist ein Muss für Dino-Fans: „Die Urzeit lebt“ heißt eine Sonderausstellung, die sich mit Dinosauriern befasst. Sie erzählt auf mehr als 850 Quadratmetern über das Leben und die Evolution von Sauriern und anderen Tieren der Urzeit.

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Nach neuesten Forschungen wurden Modelle von kleinen Raub-Dinosauriern erstellt, die mit einem prächtigen Federkleid ausgestattet sind. Gezeigt werden auch die Skelette von Schwimmsauriern und einem Pottwal und Zähne der Südelefanten. Dem Tyrannosaurus Rex können mutige Besucher tief in die Augen schauen. Neben Präparaten und originalen Fossilien sorgen interaktive Medien, Animationen und Filme für Abwechslung. Außerdem befindet sich mitten im Museum ein Großplanetarium.

Aktuelle Infos:  Es gilt die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet), Bei Erwachsenen wird zusätzlich ein Ausweispapier benötigt. Beachten Sie die Maskenpflicht und Abstandsregel.

Das Planetarium muss wegen Umbau bis Anfang 2022 geschlossen bleiben.

Sonderausstellungen: In "The Big 5+" dreht sich alles um die gigantischen Urzeitechsen (5.11-16.1.2022)

Tickets 7,50 Euro (Erw.) Kinder und Jugendliche 6-17 Jahre frei, Online-Bestellungen hier möglich Adresse: Sentruper Straße 285, 48161 Münster. 0251/59105 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr

www.lwl-naturkundemuseum-muenster.de

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Namu: Naturkundemuseum in Bielefeld

Auf der Anklagebank sitzen Bratwurst, Mayonnaise und Pommes, Kläger sind Feldhamster, Klammeraffe und Tiger. Spielerisch und anschaulich vermittelt die Dauerausstellung „ausSterben – überLeben“ im Naturkunde-Museum Bielefeld spannende Hintergründe zu Artenschutz und biologischer Vielfalt.

Dabei wird diesmal die traditionelle Abfolge naturkundlicher Ausstellungen umgedreht: Der Rundgang beginnt nämlich in einem „Museum der Zukunft“, in dem von der neuzeitlichen Zivilisation gefährdete Tierarten vorgestellt werden – in einer Eisvitrine konserviert. An der Dinowand können Kinder interaktiv etwas über die ausgestorbenen Tiere lernen. Mit ihren vielen spielerischen Elementen ist diese Schau für Kinder besonders gut geeignet.

Aktuelle Sonderausstellung: Die geheime Welt der Pilze - Gift, Genuss und Mythos (7.11-27.2.2022), Eröffnung am 7.11. mit Familienfest.

Adresse: Kreuzstraße 20, 33602 Bielefeld. 0521/516734 Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 10-17 Uhr www.namu-ev.de Auf Google Maps anzeigen

Museum für Ur- und Ortsgeschichte im Quadrat Bottrop

Eiszeitlich geht's zu: Ob tropischer Steinkohlenwald, Kreidemeer oder Kältesteppe – mehr als 350 Millionen Jahre Erdgeschichte aus der Region lassen die Museumsmacher hier noch einmal für ihre Besucher Revue passieren. In der Eiszeithalle können Besucher die wertvollsten der weit über 10000 eiszeitlichen Tierfunde aus dem Bottroper Emschertal betrachten.

Unikate in der Sammlung sind das einzige urzeitliche Palmblatt, das in der Gegend je gefunden wurde, oder der einzige Skorpion. Beeindruckend für viele Kinder ist das meterhohe Originalskelett eines Mammuts, das hier zusammengesetzt wurde. Einmalig im Ruhrgebiet ist auch die Sammlung von fast 400 Steinwerkzeugen, die der Neandertaler in Bottrop hinterließ. Neben dem bekannten Faustkeil sind viele Kleingeräte zu sehen, deren Gebrauch erklärt wird.

Es gilt die 3-Regelung und Maskenpflicht.

Adresse: Museumszentrum Quadrat, Anni-Albers-Platz 1, 46236 Bottrop, 02041-372030 Öffnungszeiten: Di-Sa 11-17 Uhr, So 10-17 Uhr www.bottrop.de/microsites/mzq/ur-und-ortsgeschichte/index.php Auf Google Maps anzeigen

Haus Ruhrnatur in Mülheim an der Ruhr

An 32 Ausstellungseinheiten lassen sich die regionale Flora und Fauna, Klima und Energienutzung in der Natur und durch den Menschen studieren. Objekte aus der Natur werden ertastet, Geräusche und Düfte aus der Landschaft am Fluss erraten. In einem großen Aquarium schwimmen die wichtigsten Ruhrfische. Hier wird auch gezeigt, wie sich menschliche Eingriffe auf die Vielfalt der Natur auswirken.

Strömungsmodelle dokumentieren den Einfluss der Wasserbewegung auf die Flussstruktur und die Anpassung von Pflanzen- und Tierwelt. An einem virtuell drehbaren Globus werden Klimaveränderungen der Erde sichtbar gemacht, anhand leuchtender Würfel die Energievorräte mit dem Verbrauch der Menschheit verglichen. Zu jeder Station liegen vertiefende Materialien aus; sie ergeben ein Info- Sammelwerk zum Mitnehmen.

Aktuelle Info: Wegen der momentanen Baumaßnahme auf der Schleuseninsel erfolgt der Zugang zum Haus Ruhrnatur ausschließlich von der Straße Kassenberg und der Kassenbergbrücke.

Adresse: Alte Schleuse 3, 45468 Mülheim an der Ruhr. 0208/4433380 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr www.haus-ruhrnatur.de Auf Google Maps anzeigen

Ruhr Museum, Essen

Um Kohle, Fossilien, Industrialisierung und Strukturwandel dreht sich alles im Essener Ruhr Museum. Auf rund 5000 Quadratmetern lassen sich Geschichte, Geologie und Archäologie mit der Museumstasche „Rätsel-Reise Ruhr Museum“ erkunden: Dazu gehören Lupe, Forscherhandbuch und Periskop.

Imposant ist allein schon der Ausstellungsort: Das Ruhr Museum befindet sich in der ehemaligen Kohlenwäsche der Zeche Zollverein, Schacht XII. Interaktive Elemente und Animationen lassen die Region für Besucher lebendig werden: Geruchsstationen verströmen den Duft von damals, als Kohle, Stahl und Chemie allgegenwärtig waren. Soundduschen spielen die Sinfonie des Ruhrgebiets, zu dem die A 40 genauso gehört wie die Mucki-Bude. Zudem verfügt das Museum über eine Sammlung mit Mineralien von allen Kontinenten.

Adresse: Gelsenkirchener Straße 181, 45309 Essen/Ruhr. 0201/24681444 Öffnungszeiten: Täglich, außer montags von 10-18 Uhr, Öffnung Museums-Café 11-18 Uhr. www.ruhrmuseum.de

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Neanderthal Museum, Mettmann

Auf der Zeitreise in die Entwicklungsgeschichte des Menschen gibt es viel zu erleben, erfahren und lernen: Dort wo heute das Neanderthal Museum steht wurde um Jahr 1856 das Humanfossil eines Neandertalers gefunden, der hier vor rund 42 000 Jahren gelebt haben soll.

In einer multimedialen Dauerausstellung, in der es um die Chronologie der Menschheitsgeschichte geht, gibt es fünf Themenbereiche zu erkunden: „Leben und Überleben", „Werkzeug und Wissen", „Mythos und Religion", „Umwelt und Ernährung" und „Kommunikation und Gesellschaft".

Außerhalb des Museums gibt es auch viel zu entdecken: Neben der Fundstelle des Neandertalers, die als archäologischer Garten angelegt wurde, gibt es einen Kunstweg „Menschenspuren“ mit Skulpturen rund um die Düssel und ein Wildgehege mit urzeitlichen Tieren. (rei)

Sonderausstellung: "Mumien - Geheimnisse des Lebens", 20.11-1.5.2022

Adresse: Talstraße 300, 40822 Mettmann Öffnungszeiten: Dienstag - Sonntag: 10.00 - 18.00 Uhr Eintrittspreise: 11 Euro (Erwachsene ) inklusive Audioguide, 6,50 Euro Kinder (6-16 Jahre), 5 Euro Kinder Mini-Ticket (4-5 Jahre)

www.neanderthal.de/de Auf Google Maps anzeigen

Viel Spaß im Museum!

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