Hunde-ErziehungSitz, Platz und „Good Dog“

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Wer seinen Hund liebt, sollte ihn erziehen. Das kostet zwar vor allem Geduld, sorgt aber im Idealfall ein ganzes Hundeleben lang für die Entschärfung typischer Gefahrenquellen, wie Begegnungen mit Kindern, Hunden, Joggern, Radfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern. Wie sich eine gute Erziehung ohne zusätzlichen Zeitaufwand bewerkstelligen lässt, das erklären die beiden Biologen Dr. Katrin Hagmann und Helge Sieger in ihrem praxisnahen Erziehungsratgeber „Der Gassi-Coach“, der wie ein Rezept funktioniert.

Dr. Katrin Hagmann und Helge Sieger: „Der Gassi-Coach – Erziehen beim Spazieren- gehen“, GU Verlag, 144 Seiten, 14,99 Euro.

„Unsere Erziehungsrezepte sollen für Sie ohne großes Vorwissen sofort einsetzbar sein – wie ein gutes Kochbuch“, schreiben die Autoren in der Einleitung.

Rezept für den guten Hund

Nach Vorstellung der Autoren lässt sich das Erlernen zahlreicher Befehle in einem Sechs-Wochen-Intensivtraining bewerkstelligen. Neben Pflichtübungen wie Sitz und Platz gibt es aber auch einige schwierigere Aufgaben, die im letzten Kapitel demonstriert werden. Anhand von Themenspaziergängen kann der fortgeschrittene Hund auch Tricks lernen, wie etwa auf einem Baumstamm zu balancieren oder mit Frauchen Verstecken zu spielen. Diese Übungen für draußen laufen unter dem Titel Outdoor-Agility, eine Disziplin, die immer mehr zum Trend wird. Dabei werden Hund und Mensch zu richtigen Trainingspartnern, die sich gemeinsam fit halten.

Konditionierung des Lobworts oder des Signals vom Clicker mit Hilfe von Leckerlis und Aufmerksamkeitsübung Tipp: Englischsprachige Lob- oder Signalwörter wie „Good Dog“ oder „Look“ haben den Vorteil, dass sie in unserem Alltag sonst nicht vorkommen. Ihr Einsatz beugt der Gefahr der Abstumpfung vor.

Die Selbstgucker-Übung: Der Hund soll lernen, von selbst Blickkontakt mit seinem Menschen herzustellen. Der Hund soll den Sitz-Befehl lernen. Ab dieser Woche kann auch die lange Schleppleine eingesetzt werden. Tipp: Meiden Sie Gebiete mit zu viel Ablenkung, damit sich der Hund ganz auf das Training konzentrieren kann.

Der Hund soll das Fußgehen lernen, das im Alltag dazu dient, ohne Zwischenfälle an Ablenkungsreizen wie anderen Hunden vorbeizukommen. Außerdem gilt es, die Befehle „Platz“ und „Sitz-Bleib“ zu lernen. Bei Letzterem soll der Hund sitzen bleiben, obwohl sich der Mensch vom Hund entfernt.

Der Befehl „Seite“ soll erlernt werden. Dabei soll der Hund, ähnlich wie beim Fußgehen, trotz Ablenkung an der Seite des Menschen bleiben. Üblicherweise geht der Hund auf der rechten Seite.

Von „Fuß“ nach „Seite“ wechseln. Der Hund soll lernen, von der Fuß-Position neben dem linken Bein in die Seite-Position auf der rechten Seite zu wechseln. Tipp: Bei Leinensalat kann die Übung auch zu Hause im Wohnzimmer oder im eigenen Garten durchgeführt werden.

Der Hund soll lernen, von „Seite“ nach „Fuß“ zu wechseln und den Befehl „Hinter mir“ erlernen. Diese Übung ist etwa dann hilfreich, wenn es auf einem Pfad eng wird und der Hund hinter dem Herrchen herlaufen soll.

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