Grimme-Online-AwardKeine Auszeichnung für Jan Böhmermann

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Jan Böhmermann

Auch Jan Böhmermann war für den Grimme-Online-Preis nominiert.

Köln – Im Netz gibt es nur Katzenvideos, Hasskommentare und Wikipedia? Weit gefehlt. Bei der Verleihung des 16. Grimme Online Awards in der Kölner Flora wurde klar, was das Internet alles zu bieten hat: Information, Wissen und Bildung sowie Kultur und Unterhaltung. In diesen Kategorien sowie der Sparten „Spezial“ wurden am Freitagabend insgesamt acht Preise verliehen.

Die Jury musste sich zwischen 28 Nominierten entscheiden, unter ihnen auch ZDF-Satiriker Jan Böhmermann. Der ging jedoch leer aus.

Prämiert wurden jedoch nicht nur aufwendig gestaltete Projekte von großen Verlagen. In der Kategorie „Information“ durfte Laudatorin und Journalistin Anja Reschke etwa das Projekt „dekoder - Russland entschlüsseln“ sowie den Twitter-Account „Straßengezwitscher“ auszeichnen. Ersteres Team hat russische Medienberichte übersetzt und eingeschätzt, letzteres twittert von rechten Demonstrationen in Sachsen.

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In der Kategorie „Bildung und Information“ durfte sich die Frankfurter Allgemeine Zeitung über eine Auszeichnung freuen. Autor Thees Uhlmann übergab den Preis an das Multimedia-Projekt „Klangökologie: Die Symphonien der Natur“, worin nicht nur akustisch gezeigt wird, wie es klingt, wenn eine Seespinne frisst, sondern Usern die Erde in Geräuschen näher gebracht wird.

Daten- und Feminismus-Projekte ausgezeichnet

Über den Grimme Online-Award in der Kategorie „Kultur und Unterhaltung“ konnte sich das Team des Portals „Dada Data“ freuen. Das Projekt hat die künstlerische und literarische Dadaismus-Bewegung ins Internet gehoben und damit, laut Jury, eine Hommage geschaffen. In der gleichen Kategorie wurden auch Michaela Böhm und Stephan Morgenstern für ihre multimediale Online-Geschichte „Trappetto-Solingen-Trappetto und zurück“ im Deutschlandradio Kultur ausgezeichnet. Darin haben die Journalisten mit Fotos, Videos, Interviews und Texten über italienische Auswanderer berichtet, die in Solingen leben. Auch Corinne Luca, die den feministischen „makellosmag“-Blog betreibt, konnte sich über einen Award in dieser Kategorie freuen.

Karten, Grafiken, Datenjournalismus: Für ihre Arbeiten wurde das Interaktiv-Team der Berliner Morgenpost von Laudator und Regisseur Ali Samadi Ahadi ausgezeichnet. Ebenso durfte sich das Straßenkunstprojekt „Barbara“ über einen „Spezial“-Award freuen. Auch das Grimme-Online-Award-Team wusste nicht, wer hinter dieser Kunst steckt, die im öffentlichen Raum kritische und witzige Aufkleber verteilt. Entgegen nahm den Preis eine Online-Bekanntschaft. Den Publikumspreis erhielt der YouTuber des Nachrichtenmagazins „BrainFed”. (mit dpa)

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