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Neuer BetreiberAlter Ufa-Palast am Kölner Ring wird zum Cineplex-Kino

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Die Fassade zum Hohenzollernring – derzeit verborgen hinter Gerüsten – soll dem Originalzustand aus den 30er Jahren gleichen.

Die Fassade zum Hohenzollernring – derzeit verborgen hinter Gerüsten – soll dem Originalzustand aus den 30er Jahren gleichen.

Innenstadt – In der Region um Köln ist die Kette bereits mit vielen Kinos vertreten; nun sind die Weichen dafür gestellt, dass die Brunotte Filmtheater GmbH auch in der Stadt selbst ein Cineplex eröffnet. Mit Investor Johannes Füngeling sei ein Vertrag zur künftigen Nutzung des ehemaligen Ufa-Palasts am Hohenzollernring so gut wie geschlossen, bestätigte am Mittwoch Firmenchef Helmut Brunotte.

Er betonte, als „Marktführer“ in der Region bringe er „die nötige Erfahrung“ reichlich mit. Seine Firma hat sich gegen den Cinedom und die Kette Cine-Star, die als mögliche Betreiber im Gespräch waren, durchgesetzt.

Die Eröffnung der ersten Niederlassung in Köln sei die „logische Folge“ des Engagements im Umland, so Brunotte. Das Familienunternehmen mit Sitz in Bergisch Gladbach betreibt als größter Gesellschafter der Cineplex-Gruppe, die bundesweit mit 89 Kinos in 65 Städten vertreten ist, Lichtspieltheater in Leverkusen, Bensberg, Euskirchen, Troisdorf, Siegburg und Olpe; insgesamt sind es rund 50 Leinwände.

Ein Lieblingsprojekt des Firmenchefs war der Betrieb des Metropol-Kinos am Bonner Markt, das er von Ende der 80er bis Mitte der 90er Jahre führte, bevor er es an die damalige Ufa verkaufte. Nach langem Streit um die weitere Nutzung beherbergt das Gebäude heute eine Buchhandlung. Danach baute Brunotte mit Partnern das Kinopolis in Bad Godesberg.

Eröffnung im Herbst

Stets entwickelte der Kino-Veteran und Filmkenner den Ehrgeiz, mit seinen Filmtheatern auch architektonisch Zeichen zu setzen. Mit dem Projekt „Cinelux“ leistete er sogar einen erheblichen Beitrag zur Stadtgestaltung in Siegburg: Sein im Jahr 2000 eröffneter Kinobau überspannt den Busbahnhof und bildet das prominente Entrée zur City. In Bensberg ruht der größte Saal des Cineplex wie eine Brücke über einer Hauptverkehrsstraße.

Seit langem wünschte sich Helmut Brunotte ein Standbein in Köln; in den vergangenen Jahren waren mehre Orte dafür im Gespräch. Mit dem Betrieb des neuen Multiplex-Filmtheaters nahe dem Rudolfplatz will er nach seinen Worten einen Beitrag dazu leisten, „den Ringen wieder die Bedeutung zu geben, die sie als Standort von Kinos einmal hatten“.

Brunotte hofft, dass das Cineplex in diesem Herbst eröffnen kann; dies sei abhängig davon, wann die Genehmigung für den Innenausbau erteilt werde.

Acht Säle und 1400 Plätze

Zurzeit ist die Fassade für die Renovierung eingerüstet. Investor Füngeling hatte den Komplex im Sommer 2014 vom Fonds Reo Europa erworben. Ursprünglich wollte er das zum Friesenwall hin gelegene Bühnenhaus des Riphahn-Baus abreißen und durch ein Wohn- und Geschäftshaus ersetzen lassen. Doch nach dem Einspruch des Stadtkonservators, der eine Verlängerung des Leerstands zur Folge hatte, wird dieser Teil des Gebäudes erhalten bleiben.

Nach heutiger Planung wird der künftige Filmpalast über acht Säle mit insgesamt etwa 1400 Plätzen verfügen; der größte Raum soll 400 Besucher fassen. Brunotte hat vor, das Haus für feierliche Filmpremieren zu nutzen.

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