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HubschrauberstationKölner Feuerwehr will weiter am Kalkberg bauen

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Im Bereich vor dem Hubschrauber-Hangar wurde eine fast 50 000 Tonnen schwere Erdkuppe entfernt.

Im Bereich vor dem Hubschrauber-Hangar wurde eine fast 50 000 Tonnen schwere Erdkuppe entfernt.

  • Die Arbeiten für neue Hubschrauber-Station auf dem Kalkberg sind weitgehend abgeschlossen.
  • Trotz baulicher Schwierigkeiten halten Feuerwehr und Stadt weiter an dem Standort fest.
  • Am Dienstag werden die Ratspolitiker entscheiden, wie es weiter geht.

Buchforst – Stadtdirektor Guido Kahlen hält bei einer Besichtigung des Kalkbergs während des Aufstiegs auf halber Höhe an und deutet auf ein Stück grasbewachsenen Boden. „Der Kalk liegt hier nach Ansicht der Gutachter unter einer nur 50 Zentimeter dicken Erdschicht, und das ist zu wenig“, erklärt er. Deshalb müsse dort nachgebessert werden, um den Gesundheitsschutz der Anwohner in der Nachbarschaft sicherstellen zu können.

Tatsächlich könnte der mit den Giftstoffen Arsen und Blei belastete Kalkstaub bei trockenem Wetter verweht werden. Deswegen werde die Feuerwehr den Boden im Zweifelsfall wässern. Bei nass-feuchtem Wetter soll keine Gefahr bestehen.

Ungeachtet dieses Problems und anderer Schwierigkeiten wollen der Stadtdirektor und Feuerwehr-Chef Johannes Feyrer unbedingt am Bau einer Station für Rettungshubschrauber auf der ehemaligen Müllhalde der Chemischen Fabrik Kalk festhalten.

Im Hangar, der sich noch im Rohbau befindet, zeigt der Bausachverständige Wolfgang Beer einige dünne, lange Haarrisse, die quer über den Boden und die Wände verlaufen. Das Gebäude hatte sich in der östlichen Ecke um 15 Zentimeter abgesenkt, dabei entstanden die Risse.

„Die sind allerdings völlig unproblematisch und können mit Harz verschlossen werden“, sagt Beer. Seit eine fast 50.000 Tonnen schwere Erdkuppe neben dem Hangar entfernt wurde, gab es keine weitere Absenkung mehr. „Die aktuelle Schieflage bemerkt niemand, das erfassen nur Messegeräte“, so Beer. Der gesamte Kalkberg soll mittels Erdanschüttungen und Spundwänden eingespannt werden, um standsicherer zu werden. Dann käme es nach Berechnung der Bausachverständigen lediglich noch zu einer gleichmäßigen Setzung um einen Millimeter pro Jahr, die keine Auswirkungen habe.

Ein Unternehmen hat wegen des Baustopps eine Klage eingereicht. Die Stadt soll für jeden Tag Verzögerung 3000 Euro zahlen, da die bestellten Arbeiten nicht abgerufen werden. Weitgehend fertiggestellt sind bereits Konferenzräume, die Aufenthaltsräume für die Notärzte sowie kleine Apartments für die Piloten. Bislang hat die Feuerwehr insgesamt 13,5 Millionen Euro investiert.

Eine Sanierung des Kalkbergs soll fünf bis zehn Millionen Euro kosten, ein Weiterbau des Hangars weitere drei bis fünf Millionen Euro. Allein die Planung der unabhängig von der künftigen Nutzung erforderlichen Sanierung soll mehr als eine halbe Million Euro kosten. Das Prüfen zweier anderer Standorte an der Geestemünder Straße in Niehl und auf dem Flugplatz Kurtekotten in Flittard koste 250.000 Euro. Die Ratspolitiker werden am Dienstag entscheiden, wie es weiter geht.

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