AfDDie zehn dümmsten Entgleisungen von Petry, Gauland und Co.

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Frauke Petry ist die Bundesvorsitzende der AfD.

Berlin – Derzeit vergeht kaum eine Woche, in der die AfD nicht mit skandalösen Aussagen in den Schlagzeilen landet. Ob rassistisch, chauvinistisch oder einfach nur blöd, die Alternative für Deutschland scheint sich für nichts zu schade zu sein. Lesen hier die zehn dümmsten Entgleisungen der Partei.

Eine der schlimmsten Entgleisungen stammt von einem eher unbekannten Mitglied der AfD. Andreas Gehlmann vom Verband Sachsen-Anhalt sagte im Magdeburger Parlament, dass es in Deutschland wieder eine Gefängnisstrafe für Homosexuelle geben sollte. Der Eklat ereignete sich während eines Redebeitrages der Linken-Abgeordneten Henriette Quade. Sie machte darauf aufmerksam, dass Homosexuellen, die zurück nach Nordafrika abgeschoben werden, in ihrer Heimat aufgrund ihrer sexuellen Neigung die Gefängnisstrafe drohe. Gehlmann rief dazwischen: „Das sollten wir in Deutschland auch machen!“

Und wieder einmal Frauke Petry. Die Bundesvorsitzende sagte Anfang des Jahres, das Grenzpolizisten doch notfalls von der Schlusswaffe Gebrauch machen sollten, wenn sich Flüchtlinge der deutschen Grenze nähern. „Menschenverachtend“, nannten das alle anderen Parteien. Nur die AfD setzte noch einen drauf. Europaparlamentsabgeordnete Beatrix von Storch stellte klar, dass sogar auf Frauen und Kinder geschossen werden sollte.

Der Landtagsabgeordnete Wolfgang Gedeon veröffentlichte bereits 2012 ein Buch, in dem er den Holocaust als „eine gewisse Schandtat“ bagatellisierte. Holocaust-Leugner nannte er Dissidenten – ein Wort, mit dem man eigentlich politisch Verfolgte in autoritären Systemen bezeichnet. Bis heute hat er sich nicht entschuldigt. Da sich der Fall aber zu einer großen Affäre in der AfD entwickelte, ließ er mittlerweile sein Fraktionsmitgliedschaft im baden-württembergischen Landtag ruhen, bis ein wissenschaftliches Gutachten beweist, wie antisemitisch seine Aussagen sind.

Ende vergangenen Jahres hat Thüringens AfD-Chef Björn Höcke behauptet, dass es in Afrika und Europa „zwei unterschiedliche Reproduktionsstrategien“ gebe. Die Menschen aus Afrika setzten dabei auf eine „möglichst hohe Wachstumsrate“, so Höcke, und würden Europa deshalb bald überrennen. Blanker Rassismus, da waren sich alle demokratischen Kräfte einig.  Nur Höcke sah das nicht so. Er habe ein christliches Menschenbild, sagte eine Sprecherin dem NDR. Deshalb könne er per se nicht an eine Rassentheorie glauben.

Die Europaabgeordnete Beatrix von Storch hat sich voll und ganz dem Kampf gegen die sogenannte „Schwulenlobby“ verschrieben. Ihrer Meinung nach seien Homosexuelle in den Medien dank dieser Lobby viel zu präsent. Auf Facebook behauptete sie sogar, im Fernsehen werde Homosexualität bewusst beworben.

Die böse Presse

Kurz vor der EM kam wieder einmal Gauland mit einer dreisten Aussage daher. In einem Gespräch mit Journalisten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) sagte er, die Leute wollen jemanden wie Boateng nicht als Nachbar. Prompt bewiesen ihm zehntausende Menschen in Deutschland das Gegenteil. Später beschwerte Gauland sich, er sei von den FAZ-Journalisten reingelegt worden. Er sei nämlich davon ausgegangen, dass es sich bei Boateng um einen Moslem handelt. Na dann ist ja alles klar…

Die Überraschung war groß, als AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry verkünden ließ, man wolle sich mit dem Zentralrat der Muslime zu einem Gespräch treffen. Die Partei folgte damit einer Einladung des Verbandes. Doch schon nach einer Stunde war alles wieder vorbei. Die AfD brach das Treffen ab und beschwerte sich darüber, dass der Zentralrat doch tatsächlich verlangt habe, islamfeindliche Passagen aus dem Parteiprogramm zu nehmen. Damit konnte Petry ja nun wirklich nicht rechnen!

Der Landeschef der AfD in Thüringen, Björn Höcke, lässt sich bei Kundgebungen gerne mal in martialischen Posen ablichten. Doch Mitte Mai gelang einem Fotografen ein Schnappschuss, der dem Rechtspopulisten gar nicht gefiel. Das Bild zeigte Höcke mit dem erhobenen rechten Arm, fast wie bei einem Hitlergruß. Genauso betitelte auch die taz das Bild und wurde prompt verklagt. Zwar musste die Zeitung eine andere Überschrift wählen, allerdings gab sie zu bedenken, dass Höcke ein Profi sei und die Pose sicher kein Zufall war.

Nun zu einem der Lieblingsthemen der AfD: die böse Presse. Eigentlich wollte das ZDF mit der Bundesvorsitzenden Frauke Petry Anfang dieses Jahres ein Interview führen, zweimal sagte die AfD-Frau auch zu. Doch beide Male tauchte sie nicht auf. Die spätere Begründung: Die Moderatorin Dunja Hayali sei weniger eine Journalistin als vielmehr eine voreingenommene „politische Aktivistin“.   Sie empfahl dem ZDF auch gleich, Hayali zu feuern: „Es sieht so aus, als würde im Moma dringend frischer Wind gebraucht.“

Offenbar können sich AfD-Mitglieder nicht nur über Asylbewerber aufregen, sondern auch über die Verkehrspolizei. Als der AfD-Chef in Brandenburg, Alexander Gauland, in Potsdam  beim Falschparken erwischt wurde, hat er die Beamten verächtlich als Knallchargen bezeichnet. Das Ganze Geschah erst vor gut zwei Wochen. Nach einer Aufforderung von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) entschuldigte sich Gauland bei den Polizisten.

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