Experten am TelefonDie große Sucht: Alkoholmissbrauch

Lesezeit 2 Minuten
Prominente mit Alkoholproblemen: Jenny Elvers-Elbertshagen hat dagegen gekämpft. Doch keinesfalls sind nur Promis betroffen.

Prominente mit Alkoholproblemen: Jenny Elvers-Elbertshagen hat dagegen gekämpft. Doch keinesfalls sind nur Promis betroffen.

Köln – Es sind längst nicht nur Prominente wie Jenny Elvers-Elbertzhagen – mit Alkoholproblemen haben rund 9,5 Millionen Deutsche zu kämpfen, 1,3 Millionen sind alkoholabhängig. Täglich sterben im Durchschnitt 200 Menschen an den Folgen ihres Alkoholkonsums. Die meisten Menschen wollen nicht wahrhaben, wie massiv sie ihren Körper mit zu viel Alkohol schädigen.

Als erstes leidet die Leber, die den Alkohol abbauen muss. Eine Fett- oder Schrumpfleber und Leberkrebs können die Folgen sein. Auch für andere Krebserkrankungen steigt das Risiko – vor allem in Mund, Rachen und Speiseröhre. Bei trinkfreudigen Frauen kommt ein erhöhtes Brustkrebsrisiko hinzu. Darüber hinaus kann Alkohol auch der Bauchspeicheldrüse, dem Herzmuskel und dem Nervensystem schaden.

02 21/ 777 003 2851 Brigitte Ganse berät an der Hotline der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

02 21/ 777 003 2852 Marieluise Theunissen-Spitzley ist Beraterin bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Riskante Wechselwirkungen mit Medikamenten

Nicht nur jugendliche Rauschtrinker sind es, die – wie die öffentliche Wahrnehmung oft suggeriert – zu viel Alkohol konsumieren. Alkoholmissbrauch ist in allen Altersgruppen ein wachsendes Problem. Seit 2000 stieg etwa die Zahl der über 65-jährigen Patienten, die wegen alkoholbedingter psychischer Störungen in einer Klinik versorgt werden mussten, in einigen Bundesländern um mehr als 75 Prozent. Viele ältere Menschen sind sich der Tatsache nicht bewusst, dass sie Alkohol immer schlechter vertragen. Da der Wasseranteil im Körper mit den Jahren sinkt, erhöht sich bei gleichbleibender Trinkmenge naturgemäß der „Alkoholpegel“. Außerdem braucht die Leber deutlich länger für den Abbau des Alkohols, und oft kommen riskante Wechselwirkungen mit Medikamenten hinzu. Die Gründe für den Alkoholmissbrauch im Alter sind vielfältig: der Verlust des Partners, körperliche Schmerzen und auch das Ende des Arbeitslebens stellen Probleme dar, die für manche schwer zu bewältigen ist.

Heute 14 bis 16 Uhr

Was kann ich tun, wenn ich das Gefühl habe, dass Freunde oder Familienmitglieder zu viel trinken? Wie komme ich selbst vom Alkohol wieder weg? Ab welcher Menge schadet er der Gesundheit? Kann ich meinen Sohn, meinen Partner oder meinen Vater vom Trinken abhalten? Diese und weitere Fragen beantworten heute Experten von 14 bis 16 Uhr am Servicetelefon.

KStA abonnieren