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EuskirchenAsbest im alten Gymnasium – Entfernung kostet wohl viel Geld

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Damit die Paul-Gerhardt-Grundschule einziehen kann, will die Stadt das alte Gymnasium an der Billiger Straße sanieren. Bei Voruntersuchungen wurde jetzt Asbest in den Wänden entdeckt.

Damit die Paul-Gerhardt-Grundschule einziehen kann, will die Stadt das alte Gymnasium an der Billiger Straße sanieren. Bei Voruntersuchungen wurde jetzt Asbest in den Wänden entdeckt.

Euskirchen – Als hätte die Stadt Euskirchen mit der PCB-Belastung in der Marienschule nicht schon genug Ärger. Jetzt kommt auch noch Asbest im alten Gymnasium an der Billiger Straße dazu.

Dort soll im Sommer 2018 die Paul-Gerhardt-Grundschule einziehen, die noch an der Kölner Straße untergebracht ist. Deshalb will die Stadt das denkmalgeschützte frühere Gymnasialgebäude von 1907 mit Millionenaufwand sanieren.

Bei Voruntersuchungen wurden Asbestfasern entdeckt, wie die Stadtverwaltung am Dienstag in der Sitzung des Schulausschusses mitteilte. Das gesundheitsgefährdende Material sei in „einigen Wandoberflächen enthalten“, erklärte Günter Schikorra, der seit August den Stadtbetrieb Zentrales Immobilien-Management (ZIM) leitet. Das Asbest stecke in einem „Gemenge aus Wandputz, Spachtelmassen und Anstrichen“.

Schikorra und der Erste Beigeordnete Johannes Winckler betonten, dass der Stoff gebunden sei, also keine Partikel in die Umgebung abgebe. Messungen hätten ergeben, „dass in der Raumluft keine Fasern vorhanden sind, somit keine Gefahr für die Nutzer vorliegt“, wie Schikorra ergänzte.

Gleichwohl ist die Stadt gesetzlich verpflichtet, das Asbest aus dem Gebäude zu entfernen. Die Verwaltung muss nun klären, wie sich die Asbestsanierung auf das Sanierungskonzept auswirkt und welche finanziellen Folgen zu erwarten sind. Einen entsprechenden Bericht will sie in der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften am 4. Oktober vorlegen.

Bürgermeister Dr. Uwe Friedl (CDU) sprach am Dienstag von einem hohen sechsstelligen Betrag, den die Stadt zusätzlich aufbringen müsse. Bei dieser Prognose handele es sich allerdings um eine Schätzung. Das Gebäude werde nach der Sanierung „absolut schadstofffrei sein“, so Friedl.

Unklar ist auch, wie lange die Arbeiten dauern. Dies hängt vom Aufwand ab. „Es kann sein, dass wir den Putz bis auf das Mauerwerk entfernen müssen. Es kann auch sein, dass andere Methoden ausreichen“, sagte Schikorra.

Friedl erklärte: „Ich sage als Nicht-Fachmann, dass das Problem beherrschbar ist.“ Er könne aber keine Garantie dafür geben, dass das Gebäude, wie bisher geplant, in den Sommerferien 2018 für die Paul-Gerhardt-Schule bezugsfertig sei. Der Vorsitzende des Schulausschusses, Guido Bachem (Bündnis 90/Die Grünen), ergänzte in diesem Zusammenhang: „Die Sorgfalt bei der Sanierung hat Vorrang.“

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