Kahlschlag befürchtetInvestor möchte Wohnhäuser bauen – Kritik am Bauvorhaben

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Auf das Gartenland zwischen Feldstraße und Neuer Bahnstadt Opladen hat Investor Gernot Paeschke ein Auge geworfen.

Auf das Gartenland zwischen Feldstraße und Neuer Bahnstadt Opladen hat Investor Gernot Paeschke ein Auge geworfen.

Leverkusen – Das Gelände liegt relativ verborgen an der Grenze von Quettingen zu Opladen und ist von Wohnhäusern umrahmt.

Unmittelbar neben der Neuen Bahnstadt Opladen, im Hinterland von Feldstraße, Kolberger Straße und Torstraße liegt Gartenland, das sich nach Ansicht der Leverkusener CDU, die sich der Unterstützung ihrer Bündnispartner Grüne und Opladen plus versichert hat, bestens zur Bebauung mit Einfamilien- und Doppelhäusern eignet.

Auch ein Bauträger steht bereit, der gerade ein stattlichen Anteil der Neuen Bahnstadt mit seinen Häusern zupflastert: Gernot Paeschke.

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Für Einfamilienhäuser bestehe in diesem Abschnitt ein „erhöhter Nachfragebedarf“, vor allem durch junge Familien mit Kindern.

Die könne man doch nach dem bewährten Muster der Bahnstadt nebenan gestalten. Die 25 Parzellen Land, laut CDU-Antrag derzeit noch im Besitz von 15 Eigentümern, will Investor Paeschke erwerben und in gleicher Art bebauen.

Stadt gehören 4000 Quadratmeter

Das bürgerliche Bündnis im Rat leistet mit seinem Antrag, der schon am Montag auf der Tagesordnung des Stadtrates steht Hilfestellung, indem die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes beschlossen werden soll. Der Stadt selbst gehören gut 4000 Quadratmeter des Areals, die in das Vorhaben eingebracht werden sollen.

Ganz unumstritten ist das Vorhaben allerdings nicht. Nicht allein unter den Grundstückseigentümer, die dem Vernehmen nach mehrheitlich einer Veräußerung ihres Landes zustimmen wollen, gibt es Widerstand. Denn nicht alle sind von einer Bebauung des Hinterlandes begeistert und wollen sich an der Verdichtung der Wohnbebauung bereichern.

Auch innerhalb der CDU ist das Vorhaben umstritten. Der CDU-Ortsverbandsvorsitzende in Quettingen und CDU-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksvertretung II, Lucas Melzig, steht dabei quer im Stall. Er lehnt ebenso wie Ratsmitglied Christine Richerzhagen die Baupläne ab. Quettingen sei in den vergangenen Jahrzehnten massiv zugebaut worden.

Das habe erhebliche Verkehrsprobleme mit sich gebracht, die nicht weiter verschärft werden dürften. Ein Umstand, auf den der ehemalige Oberbürgermeister Paul Hebbel bei jeder sich bietenden Gelegenheit hinweist. Außerdem seien in der unmittelbaren Nachbarschaft, eben in der neuen Bahnstadt, genug Häuser und Wohnungen auf engem Raum entstanden. Außerdem drohe erneut ein Stück naturnaher Lebensraum vernichtet zu werden.

„Dass nun eine weitere Grünfläche in Form von Gärten verschwinden soll, bedeutet einen weiteren Kahlschlag für das Mikroklima und ist nicht hinnehmbar“, schreibt Melzig in einer Pressemitteilung.

Einen faden Beigeschmack, so Melzig, habe die jetzt so plötzlich geäußerte Bebauungsidee angesichts der Tatsache, dass der Langenfelder Investor schon seit einem Jahr versuche, in diesem Bereich Grundstücke zu erwerben und mit konkreten Kaufangeboten hantiere.

Außerdem seien Grundstückseigentümer mit recht heftigen Drohungen angegangen worden, sollten sie an einer Verkaufsverweigerung festhalten wollen.

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