Feuer in RösrathEinfamilienhaus ist nach Brand abbruchreif

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Die Rauchsäule aus dem brennenden Haus war kilometerweit zu sehen.

Die Rauchsäule aus dem brennenden Haus war kilometerweit zu sehen.

Rösrath – Für die Feuerwehren des Rheinisch-Bergischen Kreises und des Rhein-Sieg-Kreises entwickelte sich der Brand eines freistehenden Hauses in Rösrath-Großhecken am Donnerstag zu einem Großeinsatz. Rund 80 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Roger Machill, stellvertretender Kreisbrandmeister von Rhein-Berg und Einsatzleiter, erklärte im Gespräch mit dieser Zeitung die Schwierigkeiten vor Ort: „Angesichts der Rauchentwicklung können wir nur unter Atemschutz arbeiten, und wir müssen das Löschwasser über extra Leitungen aus Lohmar an den Brandort leiten.“ Rund um das brennende, qualmende Haus standen Dutzende von Feuerwehrfahrzeugen und auch Wagen des Deutschen Roten Kreuzes, Rettungs- und Polizeiwagen. Dabei waren Löschzüge aus Rösrath, Lohmar und Bergisch Gladbach beteiligt. Mehrere Straßen waren über Stunden abgesperrt. Machill: „Unsere Leute können maximal 30 Minuten mit der Atemmaske das Feuer bekämpfen, dann müssen sie ausgewechselt werden.“ 30 Minuten, so lange reicht die Luft in den Flaschen.

Hausbesitzer unter Schock

Sichtbar unter Schock verfolgten die Hausbesitzer und deren Familienmitglieder die Arbeit der Feuerwehr. Gegen Mittag war der Alarm bei der Leitstelle eingegangen. Und anfangs gab es noch die Befürchtung, dass sich Menschen im Haus aufhielten. Einsatzleiter Machill: „Gott sei Dank konnte das schnell ausgeschlossen werden.“ Aber im brennenden Haus war noch ein Hund – der von Nachbarn befreit werden konnte.

Die Menschen mussten mitansehen, wie sich der Brand immer weiter ausdehnte. Um 14 Uhr stürzte das Dach ein, die Rauchentwicklung wurde immer stärker. Ein kräftiger Westwind blies die Rauchwolken weg von der Siedlung. Für die Bewohner des kleinen Weilers am Großhecker Weg war die Windrichtung ein echtes Glück. „Gar nicht auszudenken, wenn der Wind die Flammen und den Qualm in die Richtung der Häuser gedrückt hätte“, erzählt eine Anwohnerin. Tatsächlich grenzt das Brandhaus fast direkt an ein Nachbarhaus, und auch die Feuerwehr erklärte, dass die Windrichtung noch ein wenig Glück im Unglück war. Aber auch wenn der Wind in die entgegengesetzte Richtung blies, war der Geruch von Feuer und Asche überall im Ort wahrnehmbar, und die Rauchsäule war aus vielen Kilometern sichtbar.

Regen stoppte starken Qualm

Über die Brandursache gab es gestern noch keine Aussage der Feuerwehr. Wahrscheinlich scheint, dass das Feuer im Dachstuhl ausgebrochen ist. Wahrscheinlich scheint auch, dass es sich um ein Schwelbrand handelte, der sich durch Sauerstoffzufuhr zu einem offenem Brand entwickelte. Die Feuerwehr berichtete von einer „Rauchdurchzündung“ im Erdgeschoss, also der explosionsartigen Entwicklung einer Flamme. Die starke Rauchentwicklung erklärte Einsatzleiter Machill mit dem fehlenden Sauerstoff. Zwar hätten die Feuerwehrleute Scheiben eingeschlagen und das Dach teilweise abgedeckt, aber auch durch diese Zugänge konnte der starke Rauch über Stunden nicht gestoppt werden. Mit dem einsetzenden Regen am späten Nachmittag entspannte sich die Situation, und die ersten Einheiten konnten wieder abrücken. Der Brand war bis zum Redaktionsschluss noch nicht gelöscht. In den nächsten Tagen werden die Brandermittler das Haus untersuchen, um die Brandursache zu ermitteln. Das Haus ist absolut unbewohnbar und wahrscheinlich abbruchreif. Die betroffenen Bewohner konnten gestern zuerst bei Nachbarn und dann bei Familienmitgliedern unterkommen. Vermisst wurden zwei Katzen.

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