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Tagebau GarzweilerNackte Aktivisten machen auf sensibles Ökosystem aufmerksam

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Die Umweltschützer zogen Blank um auf die Sensibilität des Ökosystems aufmerksam zu machen.

Erkelenz – Zum Auftakt der Aktionstage des Klimacamps bei Erkelenz drangen Aktivisten in eine seit Jahren leerstehende Schule des weitgehend von seinen Bewohnern verlassen Umsiedlungsortes Immerath ein. Doch die Polizei sah zumindest bis zum Donnerstagnachmittag keinen Anlass zum Einschreiten. Die Eigentumsverhältnisse des Gebäudes würden noch geklärt, hieß es.

In der Schule wollten die Aktivisten die „Bildungsarbeit“ wieder aufnehmen, wie sie sagten, und den „Kohleausstieg“ lehren. Auch der Sportplatz von Immerath wurde von ihnen im Rahmen eines Fußballturniers „wieder mit Leben gefüllt“.

Es gab eine Gruppe, darunter auch Familien mit Kindern, die den Tagebau Garzweiler umradelten, ohne aber auf das Betriebsgelände vorzudringen. Eine andere Aktivistengruppe postierte sich im Rahmen einer „Kunstaktion“ nackt am Tagebaurand.

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Ihre Nacktheit solle auf die Verwundbarkeit des Ökosystems hinweisen, sagten sie. Zudem gab es Mahnwachen in Immerath, Wanlo und Borschemich im Umfeld des Tagebaus, an denen sich laut Polizei rund 150 Menschen beteiligt hatten.

Alle Protestaktionen seien bislang friedlich verlaufen, teilte ein Polizeisprecher am frühen Donnerstagnachmittag mit. Am Samstag soll der zweite Aktionstag der Klimacamper stattfinden.

Wie diese berichteten, habe es ein Treffen mit Vertretern der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) gegeben, an dem auch Vertreter von Bürgerinitiativen aus der Region teilgenommen hätten. Es sei ein „hilfreicher Dialog“ gewesen, der helfe „sich besser zu verstehen und Vorurteile abzulösen“, sagte Klimacamp-Sprecher Milan Schwarze hinterher.

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