Voraussichtlich im nächsten oder übernächsten Monat können die Lichtbildausweise für alle rund 3500 Kölner Taxifahrer in Produktion gehen. Anlass für diese Maßnahme sind die jüngsten Fälle sexueller Übergriffe von Taxi- und Mietwagenfahrern auf weibliche Fahrgäste. Zuvor ist jedoch ein Ratsbeschluss notwendig, weil für die Einführung der Ausweise die Taxenordnung ergänzt werden muss. Innerhalb der Taxi-Innung gilt die Zustimmung des Rates als sicher. Wie zu erfahren war, könne von daher mit der Produktion der Ausweise begonnen werden, sobald Oberbürgermeister Fritz Schramma die Ratsvorlage unterzeichnet hat.

Aus Gründen des Datenschutzes werden auf dem Dokument neben dem Foto wohl nur der Nachname des Chauffeurs stehen sowie der Anfangsbuchstabe seines Vornamens und die Adresse des jeweiligen Taxiunternehmens, jedoch keine Anschrift und Telefonnummer des Fahrers. Vorgesehen ist, die Kennkarte auf dem Armaturenbrett vor dem Beifahrersitz zu befestigen. Nach den Worten des Sprechers des Taxi-Rufes, Bernd Schößler, werden zudem weitere Möglichkeiten geprüft, wie die Taxis künftig noch besser gekennzeichnet werden können, etwa indem die Wagennummer auch im Taxi-Schild auf dem Fahrzeugdach aufleuchtet. Bei Verkehrskontrollen will die Polizei künftig verstärkt die Konzessionen der Taxifahrer überprüfen. Die Stadt denkt nach Aussage von Ordnungsamtsleiter Robert Kilp darüber nach, die Polizei bei den Kontrollen zu unterstützen.

Unterdessen haben die Staatsanwaltschaft und die Taxi-Ruf Köln e.G. eine Belohnung von insgesamt 5000 Mark für Hinweise auf den oder die Taxi- und Mietwagenfahrer ausgesetzt, die in den vergangenen anderthalb Jahren fünf Frauen sexuell attackiert hatten. Weiterhin ist unklar, ob es immer derselbe Täter war. Keinen Erfolg brachte bisher die Plakat- und Postwurfaktion in Leverkusen. Die Ermittler suchen weiter nach dem Fahrgast, der am vergangenen Sonntag gegen zwei Uhr aus dem Mietwagen auf der Bergischen Landstraße ausgestiegen ist, dessen Fahrer kurz danach eine 43-jährige Frau sexuell attackiert hatte.