Auf Polizisten zugefahren25-jähriger FC-Fan nach Ausschreitungen vor Gericht

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt (2)

Die Polizei nahm nach dem Angriff auf einen Bus mit Fans von Union Berlin 28 Männer fest. 

Köln – Es war ein friedliches Zweitligaspiel zwischen dem 1. FC Köln und Union Berlin, das im August 2018 mit einem 1:1 Unentschieden endete. Doch hinterher schlugen die Wellen des Krawalls hoch, gab es tumultartige Szenen, sodass Polizeipräsident Uwe Jacob von einer „neuen Dimension der Gewalt“ in einer anschließenden Pressekonferenz sprach.

Angriff aus dem Hinterhalt

FC-Fans hatten drei Busse mit Berliner Fans an der Autobahnauffahrt Venloer Straße aufgelauert und wie aus dem nichts eine Gewaltattacke begonnen, die völlig aus dem Ruder lief. Die Polizei, die die Busse mit einer Hundertschaft bis zur Autobahnauffahrt begleitet hatte, war sofort eingeschritten. Den Beamten war es gelungen einige der Flüchtenden festzunehmen. Einer der Hooligans war bereits im Dezember 2019 vor dem Amtsgericht wegen schweren Landfriedensbruchs zu einer siebenmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden.

Hier lesen Sie mehr: So reagiert der 1.FC Köln auf die Gewalttäter 

Zwei weitere FC-Fans – ein Student (25) und ein Installateur (29) aus der Ultraszene standen nun am Donnerstag vor dem Schöffengericht. Gegen einen Dritten, der ebenfalls im Auto saß, war das Verfahren gegen 1200 Euro eingestellt worden. Alle drei saßen vermummt in einem Auto, das zunächst erfolgreich vom Parkplatz Paulsacker geflüchtet war, und dann im Rückstau auf der Venloer Strasse von Polizisten gestellt wurde.

Angeklagter lässt Anwalt für sich sprechen

Laut Anklage soll der 25-jährige Fahrer dann versucht haben zu flüchten und dabei beinahe Polizisten angefahren haben, die sich ihm in den Weg stellten. Die Beamten waren in letzter Sekunde zur Seite gesprungen. 

Das könnte Sie auch interessieren:

Über seinen Tatbeitrag ließ der Fahrer über seinen Anwalt Gottfried Reims sagen: „Es sollte zu Auseinandersetzungen kommen, die Gewaltauswirkungen zum Gegenstand haben.“ Letztlich habe er beim Anblick des Polizeiaufkommens davon Abstand genommen und sofort die Flucht ergriffen. 

Bei dem Fluchtversuch habe er keineswegs beinah Polizisten überfahren wollen: „Solche Absichten waren ihm völlig fremd.“ Der Prozess wird fortgesetzt.

KStA abonnieren