Polizeieinsatz in Köln-OstheimDemo nach Konflikten in Flüchtlingsunterkunft

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Demo Notunterkunft Ostheim

Eine Spontandemo vor der Flüchtingsunterkunft in Ostheim

Vor der Flüchtlingseinrichtung in Ostheim haben am Montagnachmittag ungefähr 50 Ukrainerinnen und Ukrainer demonstriert: Mit ihrem Protest wollen sie erreichen, dass die Stadt sie künftig getrennt von den Flüchtlingen aus Südosteuropa unterbringt.

Die Mischbelegung in der Unterkunft am Hardtgenbuscher Kirchweg hat in den vergangenen Monaten immer wieder zu Konflikten unter den Bewohnerinnen und Bewohnern geführt. Es habe auch schon Schlägereien gegeben, teilte ein Dolmetscher mit, der für die ukrainischen Flüchtlinge übersetzt. Sie beklagen sich ihm zufolge auch über Diebstähle, Vermüllung und Lärmbelästigung. Die Polizei konnte das auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren. Ob und welche Straftaten in der Unterkunft zuletzt angezeigt worden sind, ließ sich am Montag nicht klären.

Köln: Ukrainische Flüchtlinge kündigen weitere Aktionen an

Bei der Versammlung am Montag war auch die Polizei vor Ort, eingreifen musste sie nicht. Einem Sprecher zufolge, verlief die Demonstration friedlich. Die ukrainischen Bewohnerinnen und Bewohner haben weitere Protestaktionen angekündigt.

Eine Sprecherin der Stadt Köln erklärte die Haltung der Stadtverwaltung in Bezug auf die Flüchtlingsunterbringung so: „Alle Geflüchteten haben im ersten Schritt die gleichen Rechte und Pflichten und sind unterzubringen.“ Bei der Belegung der Heime versuche das Wohnungsamt, „kultursensibel“ vorzugehen. Eine „getrennte“ Unterbringung nach Herkunft, Ethnie, Kultur oder Geschlecht erfolge aber nicht, da dies diskriminierend sei. In der jetzigen Zeit, wo ein Anstieg von Geflüchteten aus der Ukraine und gleichzeitig ein Anstieg von unerlaubt Eingereisten zu verzeichnen sei, sei es auch „nicht immer möglich, auf eine passende Nachbarschaft Rücksicht zu nehmen“.

In der Unterkunft in Ostheim seien der Einsatz von Wachleuten verstärkt sowie die täglichen Reinigungsintervalle der Sanitärbereiche erhöht worden. „Was den Wunsch nach mehr Sicherheit beim persönlichen Eigentum angeht, prüft das Wohnungsamt das Aufstellen von abschließbaren Spinden“, sagte die Sprecherin.

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