Zu langsame UmsetzungKöln kann Förderung für die Digitalisierung an Schulen nicht ausschöpfen

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Kinder sitzen in einer Klasse und arbeiten mit ihren Tablets.

Immer mehr Schüler arbeiten im Unterricht mit Tablets. Dafür braucht es ein leistungsstark ausgebautes WLAN.

WLAN-Ausbau und Verkabelung gehen an einem Teil der Schulen zu langsam. Weil der Ausbau nicht überall fristgerecht funktioniert, gibt es weniger Geld.

Bei der Umsetzung des „Digitalpakts NRW“ kann die Stadt nicht alle Fördermittel so wie geplant einsetzen. Der Grund dafür ist, dass nicht die gesamte Summe fristgerecht ausgegeben werden kann. Denn alle Fördermaßnahmen müssen bis 31. Oktober dieses Jahres vollständig umgesetzt werden, sonst gibt es vom Land dafür kein Geld aus dem Fördertopf. Diese Frist des Landes kommt dadurch zustande, dass NRW seinerseits ebenfalls an strenge Fristvorgaben des Bundes gebunden ist, der das Geld zur Verfügung gestellt hat.

In begründeten Ausnahmefällen gebe es durch die Bezirksregierung eventuell eine Verlängerung um einige Monate, hofft die Stadt. Aber auch das wird nach Einschätzung der Verwaltung nicht reichen, um alles fristgerecht umzusetzen. Das geht aus einem aktuellen Sachstandsbericht der Verwaltung für den Schulausschuss hervor.

Zehn Kölner Schulen werden definitiv nicht rechtzeitig verkabelt

Kernproblem ist das Tempo der Fertigstellung – etwa bei der Modernisierung der Datenverkabelung in den Kölner Schulen. Diese ist das Fundament für die Digitalisierung der jeweiligen Standorte. 60 Schulen sollten mithilfe des Digitalpakts modernisiert werden. Bei einem Fördervolumen von 23,4 Millionen Euro. Davon werden allerdings zehn aller Voraussicht nach nicht fristgerecht fertig. Bei weiteren 26 Schulen wird die Wahrscheinlichkeit der rechtzeitigen Fertigstellung nur als „mittel bis hoch“ eingestuft.

Lediglich 24 Schulen werden sicher fristgerecht fertig. Bei den zehn besonders zeitkritischen Maßnahmen würde nach Einschätzung der Stadt selbst eine mögliche Verlängerung der Fertigstellungsfrist bis 2025 nicht ausreichen.

WLAN-Ausbau um 30 Prozent teurer

Für die neue Verkabelung wird immer jeweils ein Ingenieurbüro mit der Fachplanung beauftragt, anschließend macht eine Elektrofirma die Verkabelung. Da die Maßnahmen zur Digitalisierung an den Schulen jedoch dringend erforderlich sind, sollen die zehn definitiv nicht rechtzeitig fertigzustellenden Schulen nun in den nächsten Jahren aus dem laufenden städtischen Budget finanziert und fortgesetzt werden.

Ein weiterer wichtiger Eckpunkt der Digitalisierung ist das WLAN an den Schulen. Für die Installation sorgt Netcologne. Hier können die Fördermittel für den WLAN-Ausbau nur zu 86 Prozent ausgeschöpft werden, da von den 108 für den Ausbau vorgesehenen Schulen lediglich 73 fristgerecht fertig werden. Hauptgrund dafür ist, dass nach einer Begutachtung durch Netcologne an vielen Schulen deutlich mehr sogenannte Accesspoints installiert werden mussten als ursprünglich geplant. Das kostete Zeit und eben auch Geld: Die Ausstattung wurde dadurch um 30 Prozent teurer.

Auch die Errichtung der benötigten WLAN-Accesspoints an den übrigen 35 Schulen, die jetzt nicht mehr aus dem Fördertopf finanziert werden können, sollen in den nächsten Jahren über das laufende Budget realisiert werden. Bei den mit dem Geld aus dem Fördertopf bestellten 2941 interaktiven Tafeln in Form von Touchpanels können dagegen nach aktuellem Stand alle fristgerecht beschafft und montiert werden.

Im Rahmen des Förderprogramms „Digitalpakt Schule“ standen den Kölner Schulen 47,3 Millionen Euro zur Digitalisierung der Kölner Schulen zur Verfügung.

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