Hochwasser an WeihnachtenRheinpegel in Köln weiter über acht Meter – Scheitelpunkt erreicht

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Hochwasser in Köln-Mülheim, 26.12.23

In Köln-Mülheim stehen einige Bäume im Wasser. Teile der Uferpromenade in dem Kölner Stadtteil waren am Dienstagnachmittag nicht mehr nutzbar.

Über Weihnachten sind die Pegelstände am Rhein in Köln deutlich gestiegen, Umweltminister Krischer warnt vor dem Hochwasser in NRW.

Der Rheinpegel ist am frühen Mittwochmorgen erstmals leicht gesunken. Laut Messungen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) lag der Pegel gegen 5 Uhr bei 8,04 Metern, etwa vier Zentimeter unter dem Höchstwert vom 2. Weihnachtstag.

Der Rheinpegel war seit Heiligabend binnen kürzester Zeit um mehr als einen Meter gestiegen. Die erste Hochwassermarke von 6,20 Metern ist weiterhin deutlich überschritten, der Pegelstand soll allerdings nicht den Stand der Hochwassermarke II von 8,30 Meter erreichen, so die aktuelle Prognose am Mittwochmorgen.

Hochwasser in Köln: Scheitelpunkt wohl bald erreicht

Laut Stadtentwässerungsbetrieb soll der Scheitelpunkt erreicht sein, bereits am Mittwochabend soll der Rheinpegel in Köln wieder unter acht Meter fallen. „Da eine Wetterberuhigung bis zum Wochenende vorhergesagt ist, wird der Wasserstand am Kölner Pegel in den nächsten Tagen beginnen langsam zu fallen“, heißt es weiter.

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Hochwasser in Köln: Regelmäßiger Regen trifft auf vollen Rhein

Über die Weihnachtsfeiertage war der Rheinpegel deutlich angestiegen, wie Prognosen des Bundesamts für Gewässerkunde angekündigt hatten. Am Morgen des zweiten Weihnachtsfeiertags verlangsamt sich der Anstieg kurz nach Erreichen der 8-Meter-Marke. Ein Überblick zum Hochwasser in Köln.

Auf das bereits bestehende Hochwasser war immer wieder Regen getroffen im Einzugsgebiet des Rheins. So führte etwa die Sieg deutlich mehr Wasser in den Fluss als üblich. Regen in der Stadt selbst hat keinen Einfluss auf den Wasserstand des Rheins in Köln.

Hochwasser in NRW: Umweltminister Krischer mahnt zur Vorsicht

Angesichts der starken Regenfälle und des Hochwassers in vielen Teilen von Nordrhein-Westfalen hat Umweltminister Oliver Krischer weiter große Vorsicht angemahnt. „Wir haben in Nordrhein-Westfalen eine angespannte Hochwassersituation“, hatte der Grünen-Politiker am ersten Weihnachtsfeiertag in Oberhausen gesagt, wo er sich über die Lage am Ruhrdeich informierte. Für eine Entwarnung gebe es noch gar keinen Anlass – „ganz im Gegenteil“. Angesichts weiterer Regenfälle sei damit zu rechnen, dass die Lage zunächst auch angespannt bleibe.

Besonders stark betroffen bleiben nach Daten des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) von Montagnachmittag (Stand 15 Uhr) die Weserzuflüsse im östlichen Landesteil: Gleich an sechs Messstationen, vier davon direkt in NRW, war die höchste Warnschwelle zu dem Zeitpunkt überschritten. Die Warnstufe zeigt an, dass bebaute Gebiete in einem größeren Umfang überflutet werden könnten. Über erforderliche Maßnahmen entscheiden die Behörden vor Ort.

Erste Maßnahhmen getroffen: Rhein-Hochwasser über Weihnachten

Die in Köln bereits am 23. Dezember erreichte Hochwassermarke I bedeutet, dass es Einschränkungen für die Schifffahrt gibt. Schiffe dürfen dann flussabwärts nur noch mit einer Geschwindigkeit von maximal 20 Kilometern pro Stunde fahren.

Bei Erreichen der zweiten Hochwassermarke II würde der Rhein für den Schiffsverkehr gesperrt und es werden weitere Maßnahmen in Ufernähe getroffen, um die Bevölkerung zu schützen. Bereits ab einem Pegelstand von 8,10 Metern wird die Rheinuferpromenade in der Kölner Altstadt teilweise überflutet.

Aufgrund anhaltender Regenfälle durch Sturmtief Zoltan war es deutschlandweit zu Hochwasser gekommen, Hamburg hatte etwa mit einer Sturmflut zu kämpfen. (mab/shh/imk/pic)

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