Marktplatz in Porz-ZündorfUrlaubsfeeling vor der Haustür

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Das Nepomuk-Denkmal mitten auf dem Zündorfer Marktplatz ist ein beliebter Treffpunkt bei Ausflüglern.

Das Nepomuk-Denkmal mitten auf dem Zündorfer Marktplatz ist ein beliebter Treffpunkt bei Ausflüglern.

Zündorf – In der Serie „Stammplatz” lassen wir Kölner Bürgermeister über ihre Lieblingsplätze im Veedel sprechen. In dieser Folge erzählt der Porzer Bürgermeister Henk van Benthem über seinen Lieblingsplatz in Zündorf.

Egal ob Minigolf spielen, rund um die Teiche spazieren oder einfach nur einen Kaffee trinken und „Leute gucken“ – am Zündorfer Marktplatz kann der Porzer Bezirksbürgermeister Henk van Benthem so richtig abschalten. Dabei war die erste Begegnung des gebürtigen Niederländers mit dem Platz und der benachbarten Freizeitinsel Groov eine eher sportliche. Mitte der 1980er Jahre hat er erstmals Notiz genommen von dem Ort. „Ich bin mit meinen beiden Töchtern Schlittschuh gelaufen auf dem zugefrorenen Teich“, erinnert sich der hauptberufliche Versicherungsmakler. Das war in besonders kalten Wintern damals noch möglich.

In den 1970er Jahren ist van Benthem der Liebe wegen nach Köln gezogen. Als aktiver Wasserballer war er lange Jahre Mitglied im SC Neptun Porz, war Jugendwart und Vereinsvorsitzender. Seine Töchter waren später als Leistungsschwimmerinnen ebenfalls im Verein. Sport und Bewegung war für die junge Familie wichtig. Da war das weitläufige Areal der Groov mit ihren Wiesen und Wegen rund um den Zündorfer Marktplatz genau richtig. „Wir waren damals fast jedes zweite Wochenende an der Groov.“ Auch heute besucht der 67-Jährige die Freizeitinsel und die Cafés rund um den Platz regelmäßig. Der nahe gelegene Hafen mit seinen Segel- und Motorbooten ist ebenfalls ein Anziehungspunkt. „Ich kriege hier viel geboten und es gibt auch viel zu gucken, deshalb versuche ich, so oft es geht, herzukommen“, sagt der Porzer Bezirksbürgermeister, der sein Amt seit 2014 innehat. Mittlerweile aber nicht wie früher samstags oder sonntags, sondern lieber unter der Woche. Denn wenn die Sonne strahlt, sind Scharen von Ausflüglern unterwegs, um auf der ehemaligen Rheininsel spazieren zu gehen oder in einem der zahlreichen Lokale einzukehren. Ein Vergnügen, das van Benthem schätzt. „Ich fühle mich hier oft wie im Urlaub“, schwärmt er. Der Name Groov stammt übrigens, so weiß der Politiker zu berichten, von dem gallischen Wort „grava“, was soviel heißt wie Kies, Sand oder Sandbank.

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Früher war die Groov eine richtige Insel, die zwischen dem Rhein und seinem Nebenarm vor den im Mittelalter selbstständigen Orten Ober- und Niederzündorf lag. Die Schifffahrtsverwaltung hatte bereits Anfang des 19. Jahrhunderts damit begonnen, die Flussrinnen zu begradigen, damit die Schiffe schneller auf der wichtigen Handelsroute fahren können. Im Jahr 1849 wurde so auch der obere Zufluss zum Zündorfer Hafen geschlossen. Dadurch wurde die Groov zur Halbinsel, der alte Rheinarm verlandete zur Lagune. Übriggeblieben sind zwei Teiche. Im Bereich der früheren Mündung des alten Flussarms wurde später der Jachthafen angelegt.

Die so beliebte parkähnliche Anlage auf der Groov wurde 1975 gestaltet und ist mittlerweile Landschaftsschutzgebiet. Dass die Groov und der Marktplatz so beliebt und bekannt sind, dafür hat van Benthem auch selbst mit gesorgt. 16 Jahre lang war er Vorsitzender des Inselfestausschusses. Das von der Porzer CDU veranstaltete Fest rund um den Zündorfer Marktplatz lockt jährlich an vier Tagen im Mai rund 200 000 Besucher an. Live-Musik, eine Kirmes und ein Flohmarkt sind die Attraktionen, die die Massen anziehen. Bei seinem letzten Fest als Vorsitzender des Organisationsteams in 2016 hat van Benthem auf der Bühne mit der Band Klüngelköpp seinen kölschen Lieblingssong der Gruppe „Stääne“ gesungen. „Das war ein Wahnsinnserlebnis.“ Das seine Verbindung zum Zündorfer Marktplatz noch ein bisschen enger geknüpft hat.

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