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Unterkunft in PorzGeflüchtete positiv getestet – Fälle auch im Post-Verteilzentrum

Lesezeit 3 Minuten
Flüchtlingsunterkunft

Die Flüchtlings-Unterkunft in Porz

  • Nachdem sich ein Corona-Verdachtsfall bei einem Kind bestätigt hat, sind am Mittwoch und Donnerstag auch andere Bewohner in der Unterkunft in Köln-Porz getestet worden.
  • Bisher wurden neun Geflüchtete positiv getestet.
  • Coronafälle gibt es unterdessen auch im Post-Verteilzentrum an der Amsterdamer Straße.

Köln – Niemand darf rein, niemand darf raus. In der Unterkunft für Geflüchtete an der Aloys-Boecker-Straße in Porz-Lind sind neun Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Deswegen steht die Unterkunft seit dem 8. Juli bis einschließlich 21. Juli unter Quarantäne.

Ein Verdachtsfall bei einem Kind hat sich bestätigt. Daraufhin sind am Mittwoch und Donnerstag auch die anderen Bewohnerinnen und Bewohner getestet worden. 166 Menschen leben laut Angaben der Stadt derzeit dort. Bei rund der Hälfte fehlen noch die Ergebnisse. Die Zahl der positiven Fälle kann demnach noch steigen.

Weiterhin erfolgt eine Kontaktpersonenermittlung, wie es bei jedem positiv gemeldeten Fall üblich sei, heißt es seitens der Stadt. Besonders schutzbedürftige Personen wie Kinder und Schwangere seien in einer anderen Unterkunft untergebracht worden.

Zuvor Corona-Fälle in der Unterkunft in Neuehrenfeld

Aktuell gibt es laut Stadt keine weiteren Coronavirus-Fälle in Unterkünften für Geflüchtete in Köln. Zuvor hat es Fälle in der Unterkunft an der Herkulesstraße in Neuehrenfeld gegeben. Insgesamt wurden im Zeitraum von Anfang April bis 10. Juli 875 Tests in Flüchtlingsunterkünften gemacht – 17 davon waren positiv.

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Bereits im Mai und Juni hatten Initiativen demonstriert, um auf die prekäre Situation in Flüchtlingsunterkünften wie der Herkulesstraße hinzuweisen. Die Corona-Schutzverordnung sei in dem Gebäude nicht umzusetzen, so die Kritik. Das Verwaltungsgericht Köln sieht das anders und hat festgestellt, dass „diese den Anforderungen an eine menschenwürdige Unterbringung“ unter Beachtung des Gesundheitsschutzes gerecht werde.

Ende Mai hatte der Integrationsrat einen Dringlichkeitsantrag zu coronabedingten Auswirkungen auf die Unterbringungssituation der Geflüchteten beschlossen. Unter anderem sollen Angehörige von Risikogruppen, die in Gemeinschaftsunterkünften leben, in abgeschlossenen Wohneinheiten untergebracht werden und ein Konzept entwickelt werden, um Gemeinschaftsunterkünfte perspektivisch aufzulösen. Der Hauptausschuss des Stadtrates hat dieses Thema am kommenden Montag auf der Tagesordnung.

Platz in Kölner Unterkunft für 320 Bewohner

Bei dem Standort in Porz-Lind handelt es sich allerdings um fünf zweigeschossige Gebäude mit 50 Wohneinheiten. Diese verfügen über eigene Sanitär- und Kücheneinrichtungen. Aber es gibt auch Aufenthalts- und Begegnungsräume. Die Quarantäne sei vergleichbar mit einer Quarantäne in einer privaten Wohnung, heißt es seitens der Stadt. Da sich die Waschmaschinen in den Gemeinschaftsräumen befinden, haben der Soziale Dienst der Stadt und die Johanniter als Träger der Einrichtung einen Waschservice eingerichtet. Zur Versorgung mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs gibt es ebenfalls einen Versorgungsservice. Platz ist in der Unterkunft in Lind für rund 320 Bewohner.

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Coronafälle gibt es unterdessen auch im Post-Verteilzentrum an der Amsterdamer Straße. Hier sind vier Mitarbeiter infiziert. Das bestätigte die Stadt auf Anfrage des „Express“. Alle Mitarbeiter wurden inzwischen getestet. Das städtische Gesundheitsamt habe sieben Kontaktpersonen ermittelt, davon seien noch sechs Personen in Quarantäne. Bei den Infizierten soll es sich dem Vernehmen nach um Zusteller und um eine Kollegin im Innendienst handeln. Achim Gahr, Sprecher der Deutsche Post DHL Group versichert, dass für die Kölner Post-Kunden kein erhöhtes Risiko bestanden habe. Briefe und Pakete werden zur Zeit kontaktlos zugestellt. Pakete werden nicht mehr übergeben, sondern in Hausfluren abgestellt. Der Betrieb laufe normal weiter.

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