Sprung in die Top 10 der WeltPorzerinnen starten bei Kanu-Freestyle-WM in den USA

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Ein Kanu im Wasser

Naya Daruwala trat bereits zum zweiten Mal bei einer Weltmeisterschaft an.

Naya Daruwala und Esta Fullmann vom Kanuclub Zugvogel aus Porz-Zündorf sind bei der Weltmeisterschaft im Kanu-Freestyle in den USA gestartet. 

Von Lauf zu Lauf konnte sie sich steigern. Nun steht Naya Daruwala im Halbfinale. In dem gibt sie alles. Bis zur Stirn taucht die 18-Jährige in das Wasser. Mit diesem „Mystery-Move“ steigert sie ihre Punktzahl. Am Ende heißt es Platz 9 für Naya Daruwala bei dem Wettkampf. Und der ist ein ganz besonderer: die Weltmeisterschaft im Kanu-Freestyle in den USA.

Für die hatte sich die Porzerin vom Kanuclub Zugvogel aus Zündorf qualifiziert. Schon im vergangenen Jahr konnte Naya Daruwala WM-Luft schnuppern. Als 17-Jährige startete sie im englischen Nottingham bei den Juniorinnen.

Esta (l.) und Naya mit ihrer Trainerin Sylvia Daruwala

EstaFullmann (l.) und Naya Daruwala mit ihrer Trainerin Sylvia Daruwala

Ritt auf der „Good Wave“

In Columbus im US-Bundesstaat Georgia musste sie nun bei den Erwachsenen ran. Genauer gesagt auf der „Good Wave“ des Chattahoochee River zwischen Alabama und Georgia. Kein Vergleich zum Flachwasser im Rhein in Zündorf oder der „Walze“, einer Welle, die an einer Stelle im Wasser verharrt in der Isar im bayerischen Platting. Dort hatte Naya Daruwala trainiert. Doch die Bedingungen in den USA sind anders. „Aus diesem Grund waren die Ziele für eine Weltmeisterschaft auf einer Welle nicht so hoch gesteckt“, sagt Mutter Sylvia Daruwala, die beim Kanuclub auch die Abteilung Leistungssport leitet. Vielmehr galt es, den Sport, die Kontakte und die eigenen Leistungen auch auf anderen Gewässern auszubauen.

Am ersten Tag startete Naya Daruwala in einem sogenannten Squirt-Boot. Das ist extrem klein. Eigentlich ist es wichtig, dass das Boot optimal auf die jeweiligen Athletinnen und Athleten angepasst ist. Da die Porzerin ein solches Boot noch nicht besitzt, hatte sie sich eins bei jemand anderen geliehen. Um es entsprechend auf sie anzupassen, musste ein Stein in der flachen Bootsspitze „verbaut“ werden. So sollte mehr Gewicht in das Boot gebracht werden. „Das hat die Moves natürlich erschwert“, sagt Naya Daruwala. Mit den Moves sind die Tricks gemeint, die im Flachwasser und auch in der Strömung gezeigt werden.

Mit Mystery-Move in die Top 10

Einer dieser Tricks ist der „Mystery-Move“. Bei dem tauchen die Sportler mit dem Boot unter Wasser. „Je nachdem, wie lange und wie tief die Sportler abtauchen, werden die Punkte aus den Tricks multipliziert“, erklärt Sylvia Daruwala. Das hat bei Tochter Naya geklappt und so schaffte sie den Sprung in die Top 10 der Welt. Das geliehene Boot wurde wieder zurückgegeben, doch der Stein, der zur Beschwerung diente, sollte mit nach Deutschland kommen.

Ein Kanu im Wasser

Esta Fullmann trat bei den Junioren an.

Bis es so weit war, stand für Naya Daruwala noch eine weitere Herausforderung an. Mit der Bootsklasse K1 hieß es Tricks in der „Good Wave“ zu vollbringen. Ebenso am Start: Nayas Vereinskollegin Esta Fullmann, die sich mit dem K1 für die Junioren-WM qualifiziert hatte. Bei den Trainingsläufen zeigten beide Sportlerinnen, wie schnell sie in ungewohntem Gewässer lernen und auch neue Tricks zeigen konnten. Doch der Wasserablass änderte sich täglich.

„So waren bei den Trainingsläufen immer andere Wassermengen als am Wettkampftag vorhanden und die mangelnde Erfahrung in Wellen sorgte bei fast allen deutschen Athleten für große Probleme“, sagt Sylvia Daruwala. Auch bei Esta und Naya. Beide konnten nicht so viele Punkte wie erhofft einfahren und sich im K1 nicht für die nächste Runde qualifizieren. „Beide haben jedoch gezeigt, dass auch sie ein wichtiger Bestandteil der Nationalmannschaft sind“, sagt Sylvia Daruwala. Nun sind die Blicke auf 2025 gerichtet, dann findet die Kanu-Freestyle-Weltmeisterschaft in Deutschland in Plattling statt. Hier wollen die Zugvögel aus Zündorf wieder mit am Start sein.

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