Kulturschock der WocheWarum Sie sich aktuell von Querflöten fernhalten sollten

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Eine Musikerin spielt Querflöte in einem Labor, in dem mittels Rauch die Verteilung von Aerosolen sichtbar gemacht wird.

Köln – Blasinstrumente gehören bekanntlich zur Gruppe der Aerophone. Seit jeder weiß, dass man sich vor Aerosolen tunlichst in Acht nehmen muss, stehen sie zudem unter Generalverdacht. Säße man dieser Tage – rein hypothetisch – in der ersten Philharmonie-Reihe und Ludwig Güttler stieße beherzt in seine Piccolotrompete, man nähme schnell Reißaus.

Das Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks wollte genau wissen, inwieweit die gefühlte Angst vor der Trompete der Wirklichkeit entspricht und hat mit Wissenschaftlern der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität einen Versuch gewagt: In einem abgedunkelten Raum zog jeder Blasmusiker des BR an einer (nikotinfreien) E-Zigarette und stieß den Dampf aus seinem jeweiligen Instrument aus. Mit Laserlicht und Hochgeschwindigkeitskameras maßen die Forscher die so entstandenen Aerosolwolken aus.

Trompete nicht gefährlich

Die Windungen der Trompete, stellte sich heraus, halten den allergrößten Teil der Aerosole zurück. Der Superspreader im Orchester ist der Querflötist. Stößt der seine Atemluft ins seitliche Blasloch des Mundstücks, schleudert er eine Tröpfchenwolke in alle Richtungen des Raumes.

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Die Forscher empfehlen mindestens drei Meter Abstand nach vorne und zwei Meter zur Seite. Der arme Querflötist sieht sich fortan sozial isoliert und Mozarts gemeine Scherzfrage: „Was ist schlimmer als eine Flöte?“, bekommt eine neue, ernste Bedeutung. Die Antwort lautete übrigens: zwei Flöten.

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