10. Todestag der Sammlerin Irene LudwigIntellektuelles Gewissen einer Leidenschaft

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Irene Ludwig

Köln – Peter Ludwig sagte oft „wir“, was ihm Neider als Majestätsplural auslegten, dabei schloss dieses „wir“ stets seine Ehefrau Irene ein. Gemeinsam trugen sie eine Kunstsammlung zusammen, die nicht nur in Deutschland ihresgleichen sucht: Weltweit zeigen rund 30 Museen ihren Besitz, zwölf davon tragen Ludwig in ihrem Namen – das wichtigste darunter steht in Köln.

Über Irene Ludwigs Beitrag zu dieser Sammlung, die von moderner Pop Art bis zu mittelalterlichen Handschriften reicht, ist selten geredet, ja nicht einmal spekuliert worden. Zu deutlich stand Peter Ludwig als leidenschaftlicher Mäzen im Rampenlicht; eine Rollenverteilung, die der zurückhaltenden Ehefrau offenbar behagte.

Stiftung gegründet und Stadt Köln beschenkt

Geboren wurde Irene Ludwig 1927 als Tochter des Aachener Schokoladenfabrikanten Franz Monheim. Sie studierte Kunstgeschichte, Archäologie sowie Vor- und Frühgeschichte, was den globalen Zuschnitt der Sammlung Ludwig vielleicht am plausibelsten erklärt. Nach dem frühen Tod ihres Mannes im Jahr 1996 führte sie die Geschäfte alleine weiter, hielt sich jedoch weiterhin mit öffentlichen Auftritten zurück. Sie gründete die Ludwig Stiftung und beschenkte die Stadt Köln noch mehrmals reich: Allein 774 Werke von Pablo Picasso gingen 2001 an deren Museum Ludwig.

Alles zum Thema Museum Ludwig

Das könnte Sie auch interessieren:

Peter Ludwig hat seine Frau einmal sein „intellektuelles Gewissen“ genannt: „Ich bin in dieser Beziehung der wilde Teil, sie ist zuständig für Fragen der Qualität.“ Vor zehn Jahren, am 28. November 2010, starb Irene Ludwig, das gute Gewissen einer großen Sammelleidenschaft.

KStA abonnieren