„Angst darf uns nicht lähmen“Reul fordert Bürger auf, Pläne für das Osterfest nicht wegen Terrorgefahr zu ändern

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ARCHIV Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, spricht während einer Pressekonferenz.

Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen

Die Sicherheitsbehörden warnen vor einer erhöhten Terrorgefahr in NRW. Was bedeutet das für die Planung der Ostertage?

NRW-Innenminister Herbert Reul hat die Bürger dazu aufgefordert, die Pläne für das Osterfest trotz der erhöhten Terrorgefahr beizubehalten. „Die Angst davor, dass etwas passiert, darf uns nicht lähmen“, sagte der CDU-Politiker dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Die Terroristen bekommen, was sie wollen, wenn wir mit Angst durchs Leben gehen und uns von dem verabschieden, was uns lieb ist“, fügte der Politiker aus Leichlingen hinzu.

„Gehen Sie bitte weiter zur Ostermesse und ins Stadion. Hören Sie nicht auf, Christ oder Fußballfan zu sein. Das ist das, was Terroristen sich wünschen“, sagte Reul. Die Polizei sei in höchster Alarmbereitschaft: „Wir sind nicht nur wachsam, sondern hellwach. Unsere Sicherheitsbehörden sind in Stellung und versuchen mit allen Mitteln, Terror und Leid zu verhindern.“

Osterfest könnte Anschlagsziel sein

Für NRW liegt weiterhin ein hohes abstraktes Bedrohungs- und Gefährdungspotential des regionalen Ablegers des sogenannten Islamischen Staates in Afghanistan, dem „Islamischen Staat Provinz Khorasan (ISPK)“, vor. Das Gefahrenpotential, das sich damit aus dem Phänomenbereich der religiösen Ideologie ergibt, werde als anhaltend hoch eingeschätzt, sagte ein Sprecher. Gleichwohl lägen derzeit keine Erkenntnisse vor, aus denen sich eine konkrete Gefährdung für Veranstaltungen im Zusammenhang mit den Osterfeiertagen ableiten ließen.

Veranstaltungen anlässlich des Osterfestes stellten im Allgemeinen aber aufgrund ihrer Symbolik für christliche Werte ein ideologisch geeignetes Ziel für islamistisch motivierte Täterinnen und Täter dar, hieß es. Die Anschläge in Moskau hätten eine hohe Relevanz für die Sicherheitslage. „In diesem Zusammenhang ist den diesjährigen Osterfeiertagen auch unter diesen Gefährdungsgesichtspunkten grundsätzlich eine besondere Bedeutung beizumessen“, so der Sprecher. Die Kreispolizeibehörden seien durch das Landeskriminalamt in NRW bereits unverzüglich nach dem Anschlagsgeschehen in Moskau über die aktuellen Erkenntnisse informiert und entsprechend sensibilisiert worden.

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