Meldestelle gegen AntisemitismusAuch in Köln nehmen antisemitische Vorfälle zu

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Polizeiposten vor der Synagoge in der Roonstraße.

Polizeiposten vor der Synagoge in der Roonstraße

In Köln wie deutschlandweit steigen die Meldungen von Antisemitismus an. Das erklärt auch die Meldestelle im NS-Dokumentationszentrum.

 „Wir spüren eine tiefe Verunsicherung in jüdischen Communitys in Köln“, sagt Daniel Vymyslicky. Er leitet die Meldestelle für antisemitische Vorfälle, ihn erreichen Anfragen besorgter Eltern, ob sie ihre Kinder nach den Gewaltaufrufen gegen Juden weltweit noch in die Kita bringen könnten. Oder ob es gefährlich sei, an einer öffentlichen Stolpersteinverlegung teilzunehmen.

Auch auf pro-palästinensischen Demos in Köln ist der Holocaust relativiert worden

„Eine Situation wie in Berlin – wo bereits ein Brandanschlag auf eine Synagoge verübt wurde und es immer wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen auf den Straßen kommt – ist für Köln glücklicherweise nicht feststellbar“, sagt Vymyslicky. Dennoch sei es auch hier auf pro-palästinensischen Demos zu Holocaust-Relativierungen gekommen. 

Auch der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) erklärte, schon innerhalb der ersten Woche nach dem Hamas-Anschlag hätten sich in Deutschland die antisemitischen Vorfälle im Vergleich zum Vorjahr fast vervierfacht. Zwischen dem 7. und 15. Oktober registrierte RIAS 202 verifizierte antisemitische Vorfälle, im Vorjahr waren es im selben Zeitraum 59. Die aktualisierten Zahlen sollen in Kürze veröffentlicht werden. (eul)

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