Gegen Schlamm im RheinCurrenta investiert neun Millionen Euro für besseres Klärwerk

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Klärwerk-Chef Robert Friebe erklärt Anwohnern aus Bürrig den Erweiterungsplan von Currenta in Bürrig. Ein neues Nachklärbecken soll die Anlage besser machen.

Klärwerk-Chef Robert Friebe erklärt Anwohnern aus Bürrig den Erweiterungsplan von Currenta in Bürrig. Ein neues Nachklärbecken soll die Anlage besser machen.

  • Currenta gibt mindestens neun Millionen Euro für ein neues Klärbecken aus
  • Damit soll weniger belasteter Schlamm in den Rhein gelangen
  • Der Chempark-Betreiber informiert Anwohner aus Bürrig frühzeitig

Leverkusen – Im Schatten der Turmbiologie wird es kaum auffallen, trotz 56 Meter Durchmesser. Für den Chempark-Betreiber Currenta ist das neue Klärbecken in der Bürriger Anlage jedoch ein Meilenstein, vor allem in technischer Hinsicht. Das rund 3000 Kubikmeter große Bassin soll ein Problem beseitigen, das es bei starkem Regen immer wieder gibt, erklärt Robert Friebe: dass Schlamm von der Oberfläche der Klärbecken abtrieb und in den Rhein gelangte. Das sei zwar in Maßen erlaubt, aber nicht erwünscht, sagt der Leiter des Klärwerks. Der Schlamm ist mit Nitrat belastet, „das ist nicht gut für den Rhein“.

Rund neun Millionen Euro investiert

Am Dienstag erläutert Friebe im „Chempunkt“ das Neubauprojekt im Klärwerk, das gerade das Genehmigungsverfahren bei der Bezirksregierung durchläuft und nach heutigen Schätzungen ungefähr neun Millionen Euro kosten wird. Die Erklärung soll die Nachbarn des Klärwerks ins Bild setzen, das Currenta gemeinsam mit dem Wupperverband betreibt.

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500 Haushalte hat Ulrich Bornewasser angeschrieben, aber das Echo ist mehr als überschaubar: nur drei Anwohner sind in das Büro gekommen. Der Leiter des Nachbarschaftstreffs von Currenta hat lange im Bürriger Entsorgungszentrum gearbeitet und den Klärwerk-Chef zwei Mal in den „Chempunkt“ gebeten. Am Donnerstag wird Friebe den Ausbauplan nochmals vorstellen: um 16 Uhr, Friedrich-Ebert-Straße 102.

Ein weiteres Ziel der Erweiterung ist die Verringerung des Phosphorgehalts im geklärten Wasser. 20 Prozent sollen’s sein. Mit der besseren Nachklärung will Currenta weitere Schwächen der Anlage ausgleichen: Die Fette, die man vor allem in den Haushaltsabwässern findet, sollen vorher mit Eisensalzen entfernt werden. Das belastet die Klärbecken weniger. Öffentlich ausgelegt werden die Pläne Mitte Januar, die Einspruchsfrist läuft einen Monat ab Mitte Februar. Fertig sein soll der Umbau im Frühjahr 2021.

Bürrig in Zahlen Fast 400 000 Menschen wohnen im Einzugsgebiet des Klärwerks, das Currenta und der Wupperverband gemeinsam betreiben. Täglich fallen rund 100 000 Kubikmeter Abwasser an, bei Regen können daraus 250 000 werden. 70 Prozent kommen aus Haushalten, der Rest aus dem Chempark.

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