MesseHunderte Jugendliche informieren sich in Leverkusen über Ausbildungsberufe

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Lisa Neuß (r.) erklärt jungen Frauen, was sie bei einer Ausbildung im Klinikum Leverkusen erwartet. Eva Fischer (l.) arbeitet in der Personalabteilung des Krankenhauses.

Lisa Neuß (r.) erklärt jungen Frauen, was sie bei einer Ausbildung im Klinikum Leverkusen erwartet. Eva Fischer (l.) arbeitet in der Personalabteilung des Krankenhauses.

32 Aussteller hatten sich zur Ausbildungsmesse in Leverkusen angemeldet.

Die drei jungen Frauen, die am Dienstagmorgen den Weg ins Grone-Bildungszentrum in Küppersteg gefunden haben, scheinen ein bisschen erschlagen zu sein. Einmal vom Andrang, der am Eingang herrscht, insgesamt haben sich gut 400 Jugendliche für die frei zugängliche Messen angemeldet. Aber auch vom Angebot, in mehreren Räumen und auf zwei Etagen haben 32 Behörden und Unternehmen ihre Stände aufgebaut, um das Interesse von potenziellen Nachwuchskräften zu wecken.

Die Messe, die die Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach organisiert hat, findet zum zweiten Mal im Bildungszentrum Grone statt. Sie ist in die „Woche der Ausbildung“ integriert. Wie Regina Wallau, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit, mitteilt, sei ihre Behörde über den Tag verteilt mit mehr als 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterin vor Ort, die unter anderem Beratungen übernehmen und jungen Menschen dabei helfen, einen möglichen Weg für die Zukunft zu finden.

Leverkusen: Klinikum ist zum ersten Mal dabei

Beschränkungen, welche Unternehmen ihre Stände aufbauen konnten, gebe es nicht, sagt Laura Arnold, Bereichsleiterin Berufsberatung bei der Arbeitsagentur. „Im Prinzip geht es um jedes Unternehmen, wo es eine Ausbildung gibt.“ Die meisten kommen aus Leverkusen oder der näheren Umgebung. Unter anderem die Stadtverwaltung, das Amtsgericht, die Awo, Currenta und die Wupsi sind vor Ort.

„Ich weiß noch nicht, was ich werden will“, sagt ein Jugendlicher. Auf den ersten Blick reizt ihn aber der Stand der Bundeswehr, die ebenso vor Ort sind wie die Polizei oder der Zoll. Neun verschiedene Ausbildungsberufe bietet das Klinikum Leverkusen an, das wird an diesem Dienstag vertreten von Personalerin Eva Fischer und Recruiterin Lisa Neuß.

Das Klinikum ist zum ersten Mal auf der Messe dabei. „Wir sind aber grundsätzlich häufig auf Messen vertreten“, sagt Neuß. Dadurch habe man immer mal wieder Praktikanten finden können. Großer Bedarf ist in der Pflege, das Klinikum startet im Jahr zwei Ausbildungsläufe, einmal am 1. April und einmal am 1. Oktober. Für den Ausbildungsgang im Herbst gebe es noch Plätze. Insgesamt arbeiten im Klinikum in den medizinischen und kaufmännischen Pflegeberufen derzeit rund 200 Azubis.

Drei Männer stehen an einem Stehtisch vor Roll-ups.

Das Handwerksunternehmen Heinrich Schmidt, rechts Gerd Heiner Schöpf, konnte im vergangenen Jahr mehrere Mitarbeiter auf der Ausbildungsmesser in Leverkusen gewinnen.

„Es ist das Familiäre, was es bei uns besonders macht“, sagt Lisa Neuß. Auf der Messe wolle man zeigen, dass es schön sei, in diesem Berufsfeld zu arbeiten: „Wir wollen zeigen, dass wir ein attraktiver Arbeitgeber sind“, sagt Fischer. Man verdiene ganz gut, habe eine Pflegeschule gleich auf dem Klinikumscampus. Überhaupt seien die Berufe, die das Klinikum anböten, einfach interessant. So richtig beziffern, wie viele Kolleginnen und Kollegen sie über Messen wie diese gewonnen habe, könne sie nicht.

Anders sieht das bei Gerd Heiner Schöpf vom Unternehmen Heiner Schmid aus: „Im letzten Jahr haben vier oder fünf Leute, die wir hier gefunden haben, bei uns einen Vertrag unterschrieben.“ Das Unternehmen kümmert sich an seinem Standort in Leverkusen um Bodenbeläge, Malerarbeiten, Trockenbau und Brandschutz, in Monheim um Fliesenarbeiten und Komplettausbau. Insgesamt hat das Unternehmen 180 Niederlassungen in ganz Europa und rund 6500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Im vergangenen Jahr habe man zehn Azubis einen Ausbildungsvertrag geben können, über Nachwuchsprobleme könne sich sein Unternehmen nicht beklagen, sagt Schöpf. „Wir tun viel für den Nachwuchs“ und es liege der Firma viel daran, die neuen Kolleginnen und Kollegen selbst auszubilden. Dafür bezahle man über Tarif, es gebe ein Prämiensystem und jeder Azubi bekomme eine Deutschlandcard.

Noch bis zum 22. März bietet die Agentur für Arbeit regionale Elternabende zum Thema Ausbildung an. Die Termine sind auf der Internetseite der Arbeitsagentur zu finden.

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