Steigende Kosten durch MindestlohnNeues Preissystem für Leverkusener Taxis

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Taxifahren soll deutlich teurer werden. (Symbolbild)

Leverkusen – Seit 2015 war der Preis stabil. Jetzt soll Taxifahren wieder teurer werden. Die Stadtverwaltung hat einen Vorschlag erarbeitet, der zwar hinter dem Wunsch der Leverkusener Taxivereinigung zurück bleibt – dennoch können die Unternehmen mit höheren Einnahmen kalkulieren, sofern der Stadtrat in seiner Sitzung am 1. Juli sein Okay gibt für die neue Taxisatzung.

Erstmals soll es einen Tarif für die Nacht sowie Sonn- und Feiertage geben: Er liegt mit 2,40 Euro pro Kilometer um 20 Cent über dem heutigen Kilometerpreis und gilt in der Woche zwischen 22 und 6 Uhr. Tagsüber soll der Kilometerpreis um zehn Cent auf 2,30 Euro steigen. Dafür sinkt der Grundpreis von 4,80 Euro auf 3,50. Allerdings gibt es dafür keinen Streckenbonus mehr und auch keine Wartezeit: Bisher waren im Grundpreis 750 Meter Strecke und gut drei Minuten Wartezeit enthalten. In Zukunft kostet jede Minute, die das Taxi auf seine Fahrgäste wartet, 58 Cent.

Übersichtlicher werden die Zuschläge für Großraumtaxis. Bisher wurden für den fünften und jeden weiteren Fahrgast jeweils vier Euro berechnet. Der neue Tarif sieht einen Zuschlag von sechs Euro für ein Großraumtaxi vor. Gestrichen wird die Gebühr für die Zahlung mit der Kreditkarte. Er betrug zuletzte einen Euro, das ist gesetzlich nicht mehr zulässig.

Mindestlohn treibt die Kosten

Dass die Preise steigen müssen, kann die Stadtverwaltung nachvollziehen. Seit Mitte 2015, der letzten Preiserhöhung, seien die Kosten recht deutlich nach oben gegangen: Fix- und Anschaffungskosten hätten sich zwar nur um zwei Prozent erhöht. Dafür aber sei das Gewerbe stark vom Mindestlohn beeinflusst, und der sei inzwischen um gut acht Prozent erhöht worden. Dazu kommen variable Kosten, die seit 2015 um knapp dreieinhalb Prozent gestiegen seien, heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung.

Unter den 29 Taxifirmen in der Stadt ist der neue Tarif nicht unumstritten, hat eine Anhörung ergeben: Sieben hätten gern noch mehr gehabt, sechs befürworten den Kompromiss der Stadtverwaltung. Und eine Unternehmerin hält es für sehr unklug, an der Preisschraube zu drehen. (tk)

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