WohnungsnotWachsende Zahl an Leverkusenern verstärkt Druck im Markt

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Wohnungsbau am Henkelmännchenplatz (Symbolbild)

Zum Jahresende 2022 lebten fast 170.000 Menschen in Leverkusen. Doch Wohnraum kam nicht genügend neuer hinzu.

Womöglich hat Leverkusen Ende des gerade begonnenen Jahres erstmals in seiner Geschichte mehr als 170.000 Einwohner. Das setzt voraus, dass sich der deutliche Bevölkerungszuwachs des gerade zu Ende gegangenen Jahres weiter fortsetzt. In den Jahren 2020 und 2021 schwankte die Einwohnerzahl um die 167.000. Die verstärkte Zuwanderung, insbesondere seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, führte zu einem Zuwachs auf 168.901 Ende 2022.

Das verschärft allerdings nach Angaben der Stadt die Lage auf dem Wohnungsmarkt. Denn dem Bevölkerungszuwachs und der damit steigenden Nachfrage nach Wohnraum stehen die seit Jahren nicht ausreichende Zahl an neu gebauten Wohnungen, eine geringe Verfügbarkeit von Flächen für den Wohnungsbau sowie auf der Kostenseite die gestiegenen Preise für Baumaterial und die höheren Zinsen für Baukredite gegenüber, wie im neuen Wohnungsmarktbericht der Stadt nachzulesen ist. Steigende Mieten verteuern das Wohnen auch in Leverkusen, steigende Preise für Eigentumswohnungen, Häuser und Baugrund tun das Ihre dazu, die Lage auf dem Wohnungsmarkt insgesamt in der Stadt sehr schwierig zu machen. 

So sank die Zahl der fertiggestellten Wohnungen in Leverkusen von 2021 auf 2022 von 716 auf nur noch 204. Insbesondere günstiger Wohnraum ist immer schwieriger zu finden in Leverkusen, den die bereits seit zwei Jahrzehnten währende Abnahme geförderten Wohnraums in der Stadt hat sich auch 2022 fortgesetzt. Ende 2022 betrug der Bestand 4845 Wohnungen. Das sind 112 weniger als ein Jahr zuvor. Bis 2030 wird der Bestand an Wohnungen mit preisgebundenen Mieten laut Wohnungsmarktbericht um ein weiteres Drittel abnehmen. 

Seit 2012 sind zwar 468 neue geförderte Wohnungen entstanden, und insbesondere in den Jahren 2020 und 2021 entstanden in diesem Segment Dutzende neue Wohneinheiten. 2022 aber keine einzige.

Wer Bauland sucht, ist preislich in Leverkusen immer noch deutlich besser bedient als in allen umliegenden Kommunen. Mit durchschnittlich 470 Euro pro Quadratmeter bewegt sich die Stadt in mittlerer Lage im rheinischen Umfeld. In Kommunen um Leverkusen herum ist Bauland allerdings zum Teil deutlich teurer. So werden in Langenfeld 680 Euro pro Quadratmeter fällig, in Bergisch Gladbach sind es 660 Euro pro Quadratmeter, in Köln dagegen sogar 1020 Euro pro Quadratmeter. Allerdings ist Bauland auch in Leverkusen rar. Der Bericht prognostiziert nüchtern: „Vor dem Hintergrund der zunehmenden Wohnbevölkerung und der steigenden Bedarfe in Leverkusen werden die vorhandenen Reserveflächen des Flächennutzungsplans voraussichtlich nicht ausreichen, um die Wohnbevölkerung in den kommenden Jahren angemessen mit Wohnraum zu versorgen.“

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