Seit Jahrzehnten geplantLeverkusen arbeitet weiter am Lückenschluss des Wupperradwegs

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Trampelpfad am Wupperufer

Zwischen Schusterinsel und Tierheim Reuschenberg soll ein Radweg entstehen

Landschafts- und Hochwasserschutz stehen dem seit Jahrzehnten gewünschten Radweg im Weg. Ein neues Gutachten soll helfen.

Als der ehemalige Mobilitätsbeauftragte der Stadtverwaltung, Christian Syring, Ende 2022 in Ruhestand ging, verkündete er bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte in der Bezirksvertretung für Opladen: Im Jahr 2023 soll es vorangehen mit dem Lückenschluss im Opladener Wupperradweg. Da allerdings läuft die Diskussion um die Lücke von gerade einmal 650 Metern zwischen Kastanienallee und Tierheim bereits seit rund zwei Jahrzehnten. Und den Radweg gibt es immer noch nicht. 

Treffen mit Staatssekretär vor Ort

Das Problem: Der Bereich liegt nicht nur im Landschaftsschutz, sondern beinhaltet auch einen Deich, der aktuell noch dem Hochwasserschutz unterliegt. Nun vermeldet die Stadtverwaltung, einen neuen Sachstand: Im Mai vergangenen Jahres habe ein Gespräch mit Viktor Haase, NRW-Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr stattgefunden, ihm wurden die bisherigen Bemühungen zur Umsetzung des städtischen Mobilitätskonzepts und den Einschränkungen durch Landschaftsschutz, Altablagerungen und bauliche Inhalte erörtert. Darauf aufbauend habe im September ein Treffen am Wupperufer stattgefunden.

Ein Knackpunkt: Die Deichschutzverordnung und die Frage, wie der Bau eines Radweges die Funktion des Deiches beeinflussen wird. Dieses Thema sei auch bei einer stadtinternen Besprechung unter Beteiligung des Wupperverbandes vertieft erörtert worden, erklärt die Stadt.

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Schutz vor Hochwasser

Allerdings nicht abschließend: Bevor der neue, drei Meter breite Rad- und Gehweg am südlichen Wupperufer entlang der Kastanienallee unter den Brücken der Raoul-Wallenberg-Straße (L288) und der A3 her bis zum Tierheim weiter geplant werden kann, müsse zunächst eine verbindliche Einschätzung der Bezirksregierung Köln vorliegen. Diese muss das Hochwasserrisiko sowie den Bauwerksstatus prüfen: Handelt es sich um einen qualifizierten Deich oder um ein Hochufer?

Sollten Bezirksregierung und Wupperverband zu der Einschätzung gelangen, dass der Deich künftig keine Hochwasserschutzfunktion mehr erfüllen muss, könnte das Bauwerk auf Antrag der Stadt Leverkusen „entwidmet“ und der Wupperverband aus seiner Unterhaltungsverpflichtung entlassen werden.

„Hierzu bedarf es eines formellen Verfahrens, dessen Umfang und Ablauf derzeit beim Umweltministerium geprüft werden“, erklärt die Stadtverwaltung. Nach einer Entwidmung des Bauwerks könne ein Radwegebau in die weiteren Planungsphasen gehen. In die Fahrradsaison starten Opladener Radfahrer also entweder wieder über den über die Jahre entstandenen Trampelpfad oder über den Umweg, der entlang der stark befahrenen Bonner Straße führt.

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