SchülerverpflegungNümbrecht sucht den Super-Caterer

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Schüler nehmen ihr Mittagsessen in der Mensa eines Gymnasiums ein.

In Nümbrecht soll die Frage geklärt werden, von wem und wie die Schülerinnen und Schüler der Grund- und weiterführenden Schulen in Zukunft verpflegt werden können.

In Nümbrecht soll die Gemeindeverwaltung klären, von wem und wie die Schüler an den Grund- und den weiterführenden Schulen verpflegt werden.

Nümbrecht schlägt in Sachen Schülerverpflegung möglicherweise neue Wege ein. Die Verwaltung soll sich des Themas annehmen und nach der besten Lösung suchen. Diesen Auftrag hat der Familien- und Schulausschuss einstimmig erteilt. Die Verwaltung tischte das Thema jetzt auf, weil sich bei der Erarbeitung eines Raumkonzeptes für den Anbau an der Nümbrechter Gemeinschaftsgrundschule (GGS) aktuell Fragen zu Mensa- und Küchengröße stellen. „Diesen Umstand möchte die Verwaltung aufgreifen und die Verpflegung an den Schulen insgesamt zur Disposition stellen“, erklärt das Rathaus.

Im Schulzentrum, der Heimat der beiden weiterführenden Schulen und der GGS Nümbrecht, liefert zurzeit ein Caterer das Essen im „Cook and Chill“-Verfahren. Die einzelnen Bestandteile des Essens werden dabei vom Caterer vorgegart, die ausgabebereite Zubereitung erfolgt aber vor Ort.

Frisch kochen wäre sehr teuer

Bürgermeister Hilko Redenius will jetzt mit dem aktuellen Caterer Kontakt aufnehmen und klären, ob dieser Kapazitäten hat, die Schülerversorgung per „Cook and Chill“ auch auf die anderen Grundschulen und vielleicht sogar die Kitas (wenn die wollen) auszuweiten. Sollte die Antwort negativ ausfallen, werde er die Frage an andere Caterer weitergeben.

Sollte sich auf diesem Wege keine Lösung ergeben, könnte sich Redenius vorstellen, dass die Gemeinde selbst eine Küche errichtet, die groß genug ist, um die Schulen zu bekochen – denkbar wäre das im Gewerbegebiet Elsenroth – und diese dann an einen Caterer zu verpachten. Diese vorstellbare Großküche könnte sogar Schulen in benachbarten Kommunen mitversorgen, umriss Redenius die Idee, die zugleich in Krisenfällen bei der Versorgung der Menschen in der Gemeinde eine tragende Rolle spielen könnte.

Wo auch immer das Essen in Zukunft herkommen wird: Das Thema Schülerverpflegung wird an Bedeutung gewinnen, wenn die notwendigen Kapazitätserweiterungen an den Offenen Ganztagsschulen abgeschlossen sind. Denn mit dem gesetzlich verbürgten Anspruch für jedes Kind auf einen OGS-Platz dürfte die Anzahl der täglich auszugebenden Essen deutlich steigen, gab der Schulleiter der GGS Nümbrecht, Ingo Breuer, in der Ausschusssitzung zu bedenken.

Christian Häußler (Grüne) sagte, Ernährung sei so elementar wichtig, dass es ihm ein dringendes Anliegen sei, das Thema mit einem pädagogischen Ansatz zu verbinden. Sein Antrag, zumindest zu prüfen, ob nicht an allen Schulen frisch gekocht werden könne, fand außerhalb der Grünen keine Unterstützung.

Dass in jeder Schule das Essen künftig direkt vor Ort frisch zubereitet werde, sei zwar „unbestreitbar die beste Lösung“, hatte die Verwaltung schon in der Sitzungsvorlage geschrieben. Dann müsse die Gemeinde aber die räumlich notwendigen Kapazitäten an allen Standorten schaffen, unterhalten und die Betriebskosten übernehmen. Eine Refinanzierung etwa über einen Anteil im Essenpreis sei per Schulgesetz ausgeschlossen.

Damit dürfte dieser Ansatz im überschuldeten Nümbrecht von vornherein vom Tisch sein.

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