NaturKreis verhängt zum Schutz der Dhünn-Talsperre bei Kürten Bußgelder

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Auf der streng geschützten Talsperre schwimmt ein Elektroboot des Wupperverbands.

Vom einem Elektroboot aus kontrollieren Kreis und Wupperverband das Ufer der Großen Dhünn-Talsperre.

Immer öfter wird Dornröschen gestört: Jetzt greifen die Behörden zu härteren Bandagen, um die Dhünn-Talsperre bei Kürten zu schützen.

Viele Jahre lang lag sie gut versteckt in einem Dornröschenschlaf, doch in den vergangenen Jahren haben sich ihre ganz besonderen Reize augenscheinlich immer mehr herumgesprochen, und das Trinkwasserreservoir für viele Menschen im Bergischen Land gerät in Gefahr.

Jetzt rüsten die Behörden und Institutionen auf: „Um ein Bewusstsein für das Thema Wasser- und Naturschutz zu schärfen“, so die offizielle Begründung, kontrollieren der Wupperverband und der Rheinisch-Bergische Kreis seit einigen Wochen verstärkt in diesem Bereich, und das nicht nur an Land, sondern auch zu Wasser.

Ein uniformierter Wachmann beobachtet vom Elektroboot aus das Ufer der Talsperre durch ein Fernglas.

Mit einem Fernglas sucht ein Trinkwasserschützer vom Stausee aus das Ufer der Großen Dhünn-Talsperre nach Verbotszonen-Verletzern ab.

„Die Kontrollen werden dabei mit einem Elektroboot des Wupperverbandes durchgeführt“, teilt die Kreisverwaltung mit. Dabei würden insbesondere die unmittelbaren Uferbereiche an der Großen Dhünn-Talsperre in den Fokus genommen.

Kreis leitet Verfahren ein

„Bei Kontrollen mit dem Boot wurden nicht erlaubte Angelaktivitäten sowie weitere Verstöße gegen die Wasserschutzgebietsverordnung festgestellt.“ Auch seien in der sogenannten Schutzzone 1 mehrfach Personen angetroffen. Dabei gab es nicht nur aufklärende Worte, sondern auch Ordnungswidrigkeitenverfahren für die Ertappten, über deren Zahl der Kreis keine Angaben machte.

Die Schutzzone 1 ist ein 100 Meter breiter Streifen rund um die Talsperre, der nicht betreten werden darf. Kreis und Wupperverband appellieren an alle Besucherinnen und Besucher, sich vor dem Ausflug zur Talsperre kundig zu machen, welche Wege bewandert werden dürfen.

Apps zeigen laut Kreis Sperrgebiet nicht unbedingt an

Rund um die Talsperre gibt es nämlich ein großes Netz an Wanderwegen. „Auf dem 40 Kilometer langen Talsperrenweg kann die Große Dhünn-Talsperre ganzjährig komplett umrundet werden“, so die Kreisverwaltung. Auf Wander-Apps sollten sich Erholungssuchende nicht ausschließlich verlassen, da diese „leider häufig auch verbotene Wege in der Wasserschutzzone 1 als begehbar anzeigen“.

Eine gute Übersichtskarte sowie Details zu den Wanderwegen rund um die Große Dhünn-Talsperre und weiteres Informationsmaterial sei dagegen auf den Informationsseiten beziehungsweise den Verlinkungen beim Wupperverband zu finden, so die Kreisverwaltung weiter. 

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