Expansion in EuropaSnipes baut großes Zentrum im Rhein-Erft-Kreis und schafft 650 neue Jobs

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt den Standort der Firma Snipes im Gewerbegebiet in Wesseling-Eichholz.

Im Gewerbegebiet in Wesseling-Eichholz ist Snipes bereits vertreten.

Bedburg landet den nächsten Coup: Nach P&C siedelt sich mit Snipes ein weiteres großes Unternehmen in der Schlossstadt an.

Snipes – allein das Wort löst bei Jugendlichen Glücksgefühle aus. Das Kölner Unternehmen hat Filialen in ganz Europa und den USA und verkauft Schuhe und Kleidung zum Beispiel von angesagten Marken wie Nike, Adidas, Reebok oder Vans.

Snipes – das Wort löst nun auch bei Bedburger Politikern Hochgefühle aus. Denn das Unternehmen hat sich entschieden, im künftigen Gewerbegebiet an der Autobahn 61 ein Dienstleistungs- und Logistikzentrum zu errichten. Das ist kurz nach der Fertigstellung des Logistikzentrums von Peek & Cloppenburg das zweite große Unternehmen, das die Schlossstadt für sich gewinnen kann.

Snipes schafft rund 650 Arbeitsplätze in Bedburg

Rund 650 Arbeitsplätze soll das in den Nordkreis bringen. Von dem künftigen Logistikzentrum im gemeinsamen Gewerbegebiet der Städte Bedburg, Bergheim und Elsdorf will Snipes alle Niederlassungen in Europa beliefern und sein Onlinegeschäft abwickeln, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung der Stadt Bedburg und des Unternehmens.

Wir freuen uns sehr, dass wir ein Unternehmen wie Snipes vom Zukunftsstandort Bedburg überzeugen konnten.
Sascha Solbach

„Wir freuen uns sehr, dass wir ein Unternehmen wie Snipes vom Zukunftsstandort Bedburg überzeugen konnten“, sagt Bürgermeister Sascha Solbach (SPD). Von der ersten Ansiedlung im interkommunalen Gewerbegebiet würden alle drei Städte profitieren. Der Schritt sei wichtig für den Strukturwandel. „Wir schaffen zum einen neue Arbeitsplätze und wollen zum anderen gemeinsam mit Snipes weitere Projekte realisieren.“

Der neue Standort soll anderthalb mal so groß werden wie der in Wesseling

Wie zu vernehmen war, bleiben sowohl die Snipes-Verwaltung in Köln und der bisherige Logistik-Hauptstandort in Wesseling erhalten. Versetzungen von Mitarbeitern soll es nicht geben. Das Unternehmen, das mehr als 700 Niederlassungen in Europa und den USA führt, wolle „mit dem neuen Standort in Bedburg die Expansion in Europa vorantreiben und gleichzeitig seine Modernisierung und Digitalisierung verbessern“.

Für Snipes, das 1998 mit einem Geschäft in Essen gegründet wurde, ist es nach eigenen Angaben „die größte jemals getätigte Logistikinvestition“. Eine Summe wurde allerdings nicht genannt. Der neue Standort in Bedburg soll anderthalb mal so groß werden wie der Standort in Wesseling.

Als Kölner Unternehmen tätigen wir diese Investition ganz bewusst in unserer Heimatregion.
Tim Spickenbom

„Als Kölner Unternehmen tätigen wir diese Investition ganz bewusst in unserer Heimatregion und möchten damit zum Strukturwandel des ehemaligen Braunkohlestandorts beitragen“, sagt Tim Spickenbom, einer der geschäftsführenden Direktoren, zuständig für Finanzen. Auch die verkehrsgünstige Lage in Bedburg habe die Entscheidung beeinflusst. Und: „Es ist uns ein Anliegen, die Region weiter zu stärken. Daher planen wir, wichtige Folgeaufträge im Handwerk oder in der Gastronomie lokal zu vergeben.“

Laut Pressemitteilung planen Stadt und Unternehmen für die nächsten Jahre weitere gemeinsame Projekte, unter anderem in den Bereichen Sport und Kultur. Das könnte als Signal etwa für die prestigeträchtige und beliebte Musikmeile im Herbst gewertet werden, die derzeit aus Kostengründen auf dem Prüfstand steht.

KStA abonnieren