Schnelles InternetStadtwerke und Netcologne bauen in Hürth gemeinsam ein Glasfasernetz

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Zwei Männer mit Kabelenden in den Händen vor einer Baugrube.

Partner beim Glasfaserausbau: Stadtwerkevorstand Stefan Welsch und Dr. Claus van der Velden, kaufmännischer Geschäftsführer von Netcologne.

Die Stadtwerke Hürth und Netcologne versorgen zuerst die Gewerbegebiete mit Breitbandanschlüssen. Privathaushalte sollen später folgen.

Im Gewerbegebiet Gleuel wird gebaggert. Die Stadtwerke und der Kölner Anbieter Netcologne haben mit dem Aufbau eines Glasfasernetzes begonnen. Noch im Juli wird das Gewerbegebiet Kalscheuren folgen, später Nord-Ost in Efferen. In der zweiten Jahreshälfte 2024 sollen alle drei Hürther Gewerbegebiete am Netz sein. Dann können die Unternehmen mit Geschwindigkeiten von bis zu zehn Gigabit angebunden werden.

Schon zwischen 2014 und 2018 hat Netcologne in fast allen Stadtteilen Glasfaserkabel verlegt, die aber in Schaltkästen an Straßen enden. Auf der sogenannten letzten Meile laufen die Daten weiter über herkömmliche Kupferleitungen. Dieser Flaschenhals wird mit den neuen Anschlüssen umgangen. Die Glasfaser reicht bis ins Gebäude. Das ermöglicht bis zu 100-mal höhere Geschwindigkeiten.

Stadtwerke Hürth und Netcologne gehen beim Ausbau in Vorleistung

Den Versuch, ein Gewerbegebiet ans Glasfasernetz zu bringen, hat es in Hürth schon gegeben. So bot die Telekom im Frühjahr 2018 den 280 Betrieben im Gewerbegebiet Nord-Ost einen direkten Breitbandanschluss an, gab das Vorhaben aber auf, weil die angepeilte Anschlussquote von 30 Prozent verfehlt wurde. Nun gehen Stadtwerke und Netcologne in Vorleistung, rechnen aber auch mit großer Nachfrage.

Für Unternehmen würden Verbindungen mit hohen Datenraten immer wichtiger, sagt Dr. Claus van der Velden, Geschäftsführer von Netcologne: „Zugleich wächst das insgesamt benötigte Datenvolumen von Jahr zu Jahr weiter stark.“ Stadtwerkevorstand Stefan Welsch betont, dass ein schnelles Glasfasernetz ein Standortfaktor sei. „Der Zugang zum Internet ist heute genauso wichtig wie die Versorgung mit Strom, Wasser und Wärme“, so der Vorstand.

Wir werden alle anschließen und uns nicht nur die Rosinen rauspicken
Stefan Welsch, Vorstand Stadtwerke Hürth

Den Stadtwerken gehe es beim Ausbau auch, aber nicht ausschließlich darum, Geld zu verdienen. Welsch: „Wir werden alle anschließen und uns nicht nur die Rosinen herauspicken.“ Den Startschuss für den Glasfaserausbau nennt der Stadtwerkechef einen „Meilenstein“. Nun komme es darauf an, dass das Angebot genutzt werde. Welsch rechnet damit, dass die Nachfrage noch zunimmt, wenn „der Bagger erstmal vor der Tür steht“. Auch dann können sich Interessenten noch kostenlos einen Anschluss legen lassen.

Beim Glasfaserausbau haben sich die Partner die Aufgaben geteilt. Die Stadtwerke übernehmen den Tiefbau und verlegen die Kabel. Insgesamt werden laut Welsch 11.000 Kilometer Glasfaser auf 26 Kilometer Trasse eingebuddelt. Netcologne betreibt die Technik und vermarktet die Anschlüsse. Gewerbetreibende können sich unter 0221/2222995 beraten lassen oder im Internet informieren.

Mittelfristig sollen auch Privathaushalte im ganzen Stadtgebiet ans Glasfasernetz angeschlossen werden. Einen Zeitplan gibt es aber noch nicht. Unterdessen sind jüngst auch die Tiefbauarbeiten für die Versorgung von Schulen mit Glasfaser gestartet. Das übernimmt allerdings nach einer Ausschreibung die Telekom. Zuerst werden laut Stadtverwaltung die Deutschherrenschule und die Friedrich-Ebert-Realschule in Hermülheim angeschlossen, weitere Schulen folgen. 

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