Strom erzeugenHennefer machen sich auf den Weg zur Eigenversorgung

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Vögel fliegen bei Sonnenaufgang vor Windkraftanlagen und einer Hochspannungsleitung.

Im Rhein-Sieg-Kreis gibt es noch keine Windkraftanlagen. Diese Aufnahme stammt aus der Region Hannover.

Beim ersten Green-Drinks-Treffen in Uckerath sprachen 40 Interessierte darüber, wie man Strom in Hennef erzeugen und direkt vermarkten kann.

An Stelle grüner Smoothies standen Cola, Wasser und Bier auf den Tischen. Aber auch mit diesen Getränken funktionierte das erste Hennefer Green-Drinks-Treffen. Unter der Parole „Green Drinks“ bilden sich international Netzwerkgruppen, wobei „Green“ für die Themen  Umwelt und Nachhaltigkeit steht und „Drinks“ für eine lockere, entspannte Atmosphäre.

Beim Start in Uckerath half die Stadt. Annette Flinterman vom Umweltamt begrüßte im Rosensaal des Hotels Landsknecht rund 40 Interessierte. Künftig sollen die Bürgerinnen und Bürger die Treffen selbst organisieren.

Prognose: Erste Windkrafträder im Rhein-Sieg-Kreis in fünf Jahren

Zur Premiere kam Thorsten Schmidt von der Energieagentur Rhein-Sieg. Er sagte, dass sich immer mehr bei der Energieversorgung ändere. Seine Prognose: „In fünf Jahren werden die ersten Windräder im Rhein-Sieg-Kreis gebaut.“ Schneller werde es mit Freiflächen-Solaranlagen vorangehen.

In Saal sitzen Menschen an Tischen, vorn stehen drei Männer, die den Verein „Hennef Power“ vorstellen.

Beim Green-Drinks-Treffen stellte der Vorstand von „Hennef Power'“ die Ideen des Vereins vor.

Marc Schmidt, Bernd Momma und Florian Reil stellten ihren im Juni aus der Taufe gehobenen Verein „Hennef Power“ vor. Ziel sei ein von Bürgern getragenes Unternehmen, das Hennef mit erneuerbarer Energie versorgen könne. Inzwischen habe man 30 Mitglieder. „Wir schrauben an verschiedenen Modellen“, erzählte Schmidt und dass sich Arbeitsgruppen gebildet hätten.

Eine zentrale Idee von „Hennef Power“ ist, in Hennef erzeugten Strom direkt in Hennef zu vermarkten an Stelle der Einspeisung bei großen Versorgern.

„Warum sollte man Strom aus einer Photovoltaik-Anlage über Hunderte Kilometer durchs Netz leiten, wenn es man ihn an den Nachbarn verkaufen kann?“, fragte Reil rhetorisch. Schnell kam die Runde auf regulatorische Hürden zu sprechen und darauf, was in den Niederlanden oder Dänemark schon möglich sei.

Direktvermarktung lohnt sich mehr als die Einspeisung ins Stromversorgernetz

Der Besitzer einer Photovoltaik-Anlage rechnete vor, dass sich die Installation einer neuen Anlage allein für die Einspeisung des Stroms ins Netz wegen der Kosten, etwa auch für Wartung, Versicherung und Reparaturen, nicht mehr lohne. Anders sehe das bei einer Direktvermarktung aus.

Auch die Möglichkeit von Eis-, Sand- und Wasserspeichern wurde angesprochen, ehe sich die Hennefer Green-Drink-Pioniere bei Cola, Wasser und Bier zu vertiefenden Gesprächen in Gruppen aufteilten.

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