„Wir wollen das Maximale“Bayer-04-Sportchef Simon Rolfes nimmt das Triple ins Visier

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Sportgeschäftsführer Simon Rolfes nach dem Meisterschaftsgewinn von Bayer 04 Leverkusen. Rechts daneben: Xabi Alonso.

Sportgeschäftsführer Simon Rolfes nach dem Meisterschaftsgewinn von Bayer 04 Leverkusen. Rechts daneben: Xabi Alonso.

Am Donnerstagabend will Meister Leverkusen im Rückspiel bei West Ham United ins Halbfinale der Europa League einziehen.

Erneut schreibt Bayer 04 Leverkusen Vereinsgeschichte: Der Werksklub steht vor seinem ersten Spiel als Deutscher Meister. Nach dem triumphalen 5:0 vom Sonntag gegen Werder Bremen und der rot-schwarzen Titelparty in Leverkusen reiste der Bayer-04-Tross am Mittwoch nach London. Am Donnerstagabend geht es im Rückspiel bei West Ham United um den Einzug ins Halbfinale der Europa League (21 Uhr/RTL). Vor dem Abflug machte Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes die Leverkusener Zielsetzung klar: „Wir wollen das Maximale. Wir sind gut drauf, haben Selbstvertrauen. Es gibt keinen Grund, zurückhaltend zu sein.“

Nach der Meisterschaft sollen also Titel im DFB-Pokal (Finale am 25. Mai gegen Zweitligist Kaiserslautern) und der Europa League (Finale am 22. Mai in Dublin) folgen. Das Duell mit West Ham ist also nur als Zwischenschritt auf dem triumphalen Weg gedacht. Nach dem 2:0-Hinspielsieg vom vergangenen Donnerstag ist die Tür in Richtung Halbfinale weit geöffnet. Doch Rolfes warnt: „Die Europa League ist eine Champions League light. Es gibt keine leichten Spiele. West Ham wird mit Sicherheit nicht so defensiv spielen wie in Leverkusen. Wir müssen eine Top-Leistung abrufen, sonst kommen wir nicht ins Halbfinale.“

In der Vorschlussrunde würde entweder die AS Rom oder AC Mailand warten (Hinspiel 1:0). Rolfes sieht jene angedeutete Demut als eines der Erfolgsrezepte für die 43 Saisonspiele ohne Niederlage. „In der Bundesliga hatten wir Respekt vor jedem Gegner. Das ist ein Grund, warum wir so viele Spiele gewonnen haben“, so der Sport-Geschäftsführer.

Reichlich Glückwünsche für Simon Rolfes

Am Sonntagabend konnte man Rolfes in den Katakomben mit Tränen in den Augen beobachten, als er die Meisterschaft mit seiner ebenfalls vom Glück überrumpelten Familie feierte. Doch, so merkte der Manager an, „der Alltag holt einen schnell wieder ein“. Auf einer Liga-Tagung am Montag in Frankfurt habe er viele Glückwünsche und viel Anerkennung bekommen – von der er sich aber nicht ablenken lassen möchte. Spätestens seit Dienstag liegt der Fokus nur noch auf der Europa League.

In der vergangenen Saison war Bayer 04 im Halbfinale an der AS Rom gescheitert. Dieses Aus wurde aus Mannschaftskreisen immer wieder als Aha-Erlebnis und Grundstein des aktuellen Erfolgs beschrieben. Das unterstreicht auch Rolfes. „Dieses Gefühl, im Halbfinale gespielt zu haben, ist mir präsent, als wäre es gestern gewesen“, verriet Rolfes. „Das ist eine Riesen-Motivation, um dort wieder hinzukommen.“

Dass es in der Mannschaft nach der frühzeitigen Meisterfeier zu einem Spannungsabfall kommen könnte, befürchtet Rolfes nicht. „Man hat ja schon am Sonntag gesehen, dass wir immer weiter gemacht haben“, sagte er, Florian Wirtz „wollte ja gar nicht damit aufhören, Tore zu schießen“. Dem Supertalent war ein lupenreiner Hattrick gelungen. Doch alle Spieler seien Teil des Erfolgs, betonte Rolfes, der Teamgeist sei hervorragend. „Wir hatten immer alle drei Ziele im Blick. Eins haben wir erreicht, zwei noch nicht. Deswegen machen wir weiter.“

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