Coronavirus-AngstJapaner bei Bayer-Spiel aus Leipziger Stadion geworfen

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Die Choreo vor Spielbeginn in Leipzig

Leipzig – Vor dem Topspiel gegen Bayer 04 Leverkusen hieß es in einer Leipziger Fan-Choreographie „Love, Peace and Rasenball“. Auch die Partie zwischen dem Tabellenzweiten und der Werkself (1:1) verlief friedlich. Für eine Gruppe asiatischer Fans war der Sonntagnachmittag aber unerfreulich – sie wurden aufgrund ihrer Herkunft aus dem Stadion geworfen.

„Es sagte mir, dass ich mit Covid-19 infiziert sein könnte, weil ich Japaner bin“

Twitter-User Taichi Hayashikawa wurde nach eigener Aussage mit anderen japanischen Zuschauern nach der Anfangsphase des Spiels vom Leipziger Ordnungsdienst aus der Red-Bull-Arena geworfen – wegen eines willkürlichen Coronavirus-Verdachts. „Es sagte mir, dass ich mit Covid-19 infiziert sein könnte, weil ich Japaner bin“, hieß es in einem mittlerweile gelöschten Tweet. Dieses Vorgehen betraf eine komplette Reisegruppe. Immerhin habe sich der Ordnungsdienst, der die Gruppe aus Asien mit zehn Mitarbeiten aus dem Stadion führte, entschuldigt. 

RB Leipzig bestätigt „Vorfall“

Der Klub bestätigte den „Vorfall“ am Montagnachmittag und entschuldigte sich. Der Sicherheitsdienst sei angehalten gewesen, Personengruppen aus potenziellen Risikogebieten gemäß den Handlungsempfehlungen des Robert-Koch-Instituts verstärkt zu kontrollieren. „Leider ist hier im konkreten Fall im Zuge der großen Verunsicherung, die aktuell auch bei uns um dieses Thema besteht, in der Auslegung gegenüber unseren japanischen Gästen ein Fehler unterlaufen. Für diesen Fehler möchten und müssen wir uns an dieser Stelle entschuldigen“, teilte RB mit. Man habe bereits versucht, die betroffenen Personen zu kontaktieren und sie zum nächsten Heimspiel einzuladen.

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Aufgrund der zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus hatte RB Leipzig die Vorsichtsmaßnahmen erhöht. Vor dem Spiel gegen Bayer 04 trug am Sonntag zahlreiches Personal an den Einlässen sowie im Stadion Gummihandschuhe. Zudem stellte der Klub im Stadionbereich Desinfektionsmittelspender auf. Unter der Woche hatte RB bereits alle Reisen für Angestellte storniert, auf Händeschütteln wird größtenteils verzichtet.

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