Haie-NeuzugangMarcel Müller erleidet schwere Knieverletzung – monatelange Pause

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Pechvogel Marcel Müller 

Köln – Bei den Kölner Haien herrschte am Mittwochmorgen rege Betriebsamkeit. Sportdirektor Mark Mahon führte viele Telefonate und traf sich dann Trainer Peter Draisaitl zu einer Lagebesprechung. Es gab einiges zu erörtern, denn der neu verpflichtete Stürmer Marcel Müller, gedacht als Torjäger in der ersten Reihe, zog sich im Einsatz für die Eishockey-Nationalmannschaft eine schwere Knieverletzung zu. Der 29-Jährige muss operiert werden und fällt lange aus, mindestens vier Monate.  „Das ist ein harter Schlag für uns“, sagt Mahon. Ein gleichwertiger deutscher Profi sei nicht auf dem Spielermarkt zu finden. Wenn es gut läuft, kann Müller im September wieder trainieren, dann werden die Haie-Profis schon einen Monat Vorbereitungstraining hinter sich haben. Die DEL-Spielzeit 2018/19 beginnt Mitte September.

KEC sucht nach Führungsspielern

Müllers Ausfall trifft die Haie besonders schwer, denn sie haben zwar elf Profis aus dem alten Team aussortiert, bisher aber nur drei neue  Spieler verpflichtet. Neben Müller, ihrem Toptransfer, sind das die Stürmer Fabio Pfohl (22) und Alexander Oblinger (29). Ein Perspektiv-Mann und ein Rollenspieler für die vierte Reihe, aber keine potenziellen Führungskräfte. Es fehlen den Haien Mittelstürmer für die erste und zweite Sturmformation sowie zwei Offensiv-Verteidiger, die die Abgänge von Christian Ehrhoff, Frederik Eriksson und Shawn Lalonde kompensieren können. Und falls  sich die Kölner  dazu entscheiden sollten, mit Angreifer Justin Shugg nicht zu verlängern, was noch nicht entschieden ist, fehlt im neuen KEC-Kader außerdem  mindestens ein Flügelstürmer. Also steht im Grunde nur das Gerüst der neuen KEC-Mannschaft, mit der Draisaitl in der nächsten Spielzeit besser und konstanter spielen will als in der abgelaufenen Saison, in der die Kölner nach einer holprigen Hauptrunde im Viertelfinale an Nürnberg scheiterten.

Mahon war zwei Wochen lang in Nordamerika auf Scoutingtour unterwegs. Er habe zwar einige interessante Spieler gesehen, fix sei aber noch keine Verpflichtung, berichtet er. Draisaitl sagt: „Wir lassen uns bei den Entscheidungen die nötige Zeit.“  Möglich ist, dass der KEC  Florian Kettemer von Meister München als Ergänzung für die Verteidigung holt. Sowohl die beiden Center als auch die offensiven Defensivleute für das Powerplay werden aber voraussichtlich ausländische Profis sein, die  noch keine Erfahrung in der DEL haben. Und das ist riskant, denn niemand weiß, wie sich die Debütanten  zurecht finden.  Nordamerikaner brauchen oft ein Jahr, bis sie zu voller Stärke auflaufen. 

Dylan Wruck wechselt nach Straubing

Die meisten Ligarivalen setzen zurzeit  auf DEL-bewährte Kräfte – wie es die Haie in der Vorsaison auch taten. München holt  Mark Voakes (aus Wolfsburg),   John Mitchell (aus Nürnberg) und Trevor Parkes (aus Augsburg), an Letzterem waren die Haie Gerüchten zufolge auch interessiert. Zur  DEG, neuerdings gecoacht von Harold Kreis, kehrt der Schwede Calle Ridderwall zurück. Dylan Wruck wechselt vom KEC nach Straubing. Nico Krämmer zu den Adlern  Mannheim.

Mahon und Draisaitl werden wahrscheinlich zur WM reisen, die am Freitag in Dänemark beginnt. Vielleicht finden sie dort den ein oder anderen neuen Profis. Von den Haien sind nach Marcel Müllers Ausfall Moritz Müller und Sebastian Uvira für Marco Sturms Nationalteam im Einsatz.

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