KEC plant nächste SaisonFelix Schütz vor Rückkehr zu den Haien

Lesezeit 4 Minuten
101065765

Die Kölner Haie hoffen auf die Verpflichtung  von Felix Schütz.

  • Bei den Kölner Haien laufen die Planungen für die nächste Saison.
  • Trainer Uwe Krupp sucht von Prag aus nach neuen Spielern.
  • Die Corona-Krise erschwert die Arbeit für alle Beteiligten. Doch klar ist: Ein alter Bekannter soll zum KEC kommen.

Köln – Die Zeit ohne Eishockey ist in diesem Jahr, bedingt durch die Corona-Krise, länger denn je. Seit Anfang März ruhen die Pucks, es gibt weder Playoffs noch eine Weltmeisterschaft, die Eishallen sind geschlossen – und die Profis halten sich mit Trockenübungen fit. Manche von ihnen werden sogar in anderen Lebensbereichen aktiv und kreativ. Zum Beispiel Haie-Kapitän Moritz Müller, der sich engagiert, um Unternehmen aus der Region zu unterstützen. Dazu hat der 33-Jährige die Non-Profit-Plattform www.localoos.de gegründet, auf der lokale Anbieter, nach Städten geordnet, ihre Waren und Dienstleistungen anbieten können – kostenlos. „Wir hoffen, so zumindest einen kleinen Beitrag leisten zu können, der zum Erhalt dieser Geschäfte beiträgt“, meinte Müller.

Auch der Verein nutzt die Pause, um neue Dinge zu schaffen. Am Dienstag gab es die erste Folge eines Haie-Podcasts, in der Geschäftsführer Philipp Walter ausführlich über das Management in Krisenzeiten referiert. Natürlich aus dem Homeoffice, denn auch beim KEC kommuniziert man zurzeit nur auf digitalem Wege. Mehrfach täglich tauscht sich Walter, wie er sagte, mit Trainer Uwe Krupp aus, der in Prag weilt, wo er bis Januar Trainer des  Erstligisten Sparta Prag war.

Das könnte Sie auch interessieren:

Seine Lebensgefährtin Claire, Sohn TJ (6) und Tochter Isabelle (4) blieben, nachdem Krupp am Rosenmontag beim KEC angefangen hatte, in der tschechischen Hauptstadt, da die Kinder dort das Schuljahr vollenden sollten. Krupp wollte eigentlich zwischen den beiden Städten pendeln, doch kurz bevor die Grenzen wegen der Corona-Krise geschlossen wurden, fuhr der Coach nach Prag zu seiner Familie. Und dort bastelt er nun im engen Austausch mit seinem Trainerstab und Walter am KEC-Team für die DEL-Saison 2020/2021, das möglichst besser abschneiden soll als die Mannschaft des Vorjahrs, die nur den elften Platz belegte. „Die Sachen laufen. Wir reden mit Spielern und Beratern und halten Kontakt“, berichtet Krupp. Wegen der Krise sei es aber im Moment noch nicht möglich, Transfers unter Dach und Fach zu bringen. „Es ist überall so, dass die Leute erst abwarten, wie es weitergeht“, sagte Krupp. Nur in der russischen KHL werden zurzeit Verträge abgeschlossen.

Sheppard und Edwards kommen

Die Verpflichtung des kanadischen  Mittelstürmers James Sheppard (31) von den Eisbären Berlin hatte Krupp bereits Ende Februar perfekt gemacht, als die Saison noch lief. Verteidiger Maury Edwards, der aus Ingolstadt nach Köln kommt, unterschrieb bereits Ende des vergangenen Jahres beim KEC, als der Anfang Februar entlassene Sportdirektor Mark Mahon noch im Amt war.

Sechs von neun Ausländerlizenzen sind bereits vergeben. Neben Sheppard und Edwards stehen Kevin Gagné, Jon Matsumoto, Jason Akeson und Zach Sill bei den Haien unter Vertrag. Eine weitere Ausländerstelle wird wohl der neue Torwart, Nachfolger Gustaf Wesslaus, besetzen. Gerüchten zufolge könnte es Justin Pogge (33/Kanada) werden, der 2019/2020 in Berlin spielte. Krupp wollte das allerdings nicht bestätigen.

Zwei Ausländer-Lizenzen sind noch frei

Danach sind noch zwei Lizenzen frei. Ob der KEC sie beide bis zum Saisonstart vergeben wird, ist  offen. Denn wahrscheinlich kehrt der 32-jährige Angreifer Felix Schütz, der von 2011 bis 2013 und 2017 bis 2019 für den KEC spielte, nach Köln zurück. „Ich bin in Kontakt mit Köln“, sagte Schütz dieser Zeitung. „Momentan ist es mit den Verhandlungen aber alles ein bisschen schwierig, weil  niemand weiß, wie es weiter geht.“

Alle hoffen, dass nach Ostern die ersten Shutdown-Verordnungen gelockert und Grenzen geöffnet werden – und dadurch ein wenig Klarheit entsteht. Oder zumindest das Gefühl, dass die Dinge sich normalisieren, wie geplant im August das Training beginnen und Mitte September die Saison starten kann. Ob alle DEL-Mannschaften die Krise überleben, wird sich wohl um den 24. Mai herausstellen. Denn dann müssen die Vereine ihre Unterlagen für die Lizenzierung bei der Liga einreichen.

Die Krefeld Pinguine und die Nürnberg Ice Tigers sind noch auf der Suche nach neuen Geldgebern. Ein Unterfangen, das sich in Krisenzeiten besonders schwierig gestaltet.

KStA abonnieren