Kölner HaieDie neue Stabilität des KEC

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Bailen Müller

Geballte Abwehr-Erfahrung: Nick Bailen (l.) und Moritz Müller (hinten) 

Köln – Bald schon ist die Zeit vorbei, in der auf dem Eis nur trainiert und getestet wird. Am kommenden Donnerstag  eröffnet der KEC, der sich seit Anfang August in seinem Deutzer Trainingszentrum vorbereitet, die DEL-Saison 2022/23 mit einer Partie gegen Red Bull München in der Lanxess-Arena (19.30 Uhr). 11.000 Tickets haben die Kölner Haie für das Spiel bereits verkauft, die Spannung ist groß. Denn viele fragen sich: Wie gut sind denn nun die neuen Haie?

Für Trainer Uwe Krupp ist es das dritte Jahr nach seiner Rückkehr nach Köln – und das erste, in dem er sich eine Mannschaft nach seinen Wünschen zusammenstellen durfte. In den zwei zurückliegenden Corona-Spielzeiten konnten sich die Haie aufgrund der Zuschauer-Restriktionen das nicht leisten. „Wir haben die erste Abwehr, seit ich wieder in Köln bin, die nach meinem Geschmack ist. Wir haben ein gewisses Format, eine gewisse Erfahrung und Jungs, die auch in der Offensive helfen können. Ich bin recht optimistisch, aber es ist bis jetzt nur Vorbereitung. Nach 20 Spielen können wir es etwas genauer analysieren“, sagte Krupp am Dienstagabend in der Talkrunde „Loss Mer Schwade“, an der auch KEC-Kapitän Moritz Müller und Geschäftsführer Philipp Walter teilnahmen.

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Zehn Neue hat der Trainer verpflichtet, darunter die erprobten Abwehrspieler Ryan Stanton, Brady Austin, Stanislav Dietz und Nick Bailen, die für Stabilität sorgen sollen, was zu funktionieren scheint. In den Testspielen sahen die neuen Formationen jedenfalls gut aus. „Wenn ich es mit einem Wort beschreiben müsste, dann ist unsere Abwehr männlicher geworden. Wir haben eine gewisse Tiefe im Kader, sodass mehrere Jungs mehrere Aufgaben übernehmen können“, meinte Kapitän Müller, der zuletzt zusammen mit Bailen spielte, in Anspielung darauf, dass die Haie neben ihm in der Defensive im Vorjahr nur wenige Routiniers aufbieten konnten.

Das neue Keeper-Duo der Kölner Haie

Zu einer starken Defensive gehören im Eishockey zwingend auch gute Goalies. Und hier sind alle Beobachter, Krupp inklusive, gespannt, wie sich das neue Duo, bestehend aus Mirko Pantkowski (24) und Oleg Shilin (31), bewähren wird. Die Haie sind ein gewisses Risiko eingegangen, denn beide Torhüter sind Spieler mit sichtbarem Potenzial, aber ohne Erfahrung als Nummer eins im Tor eines ambitionierten DEL-Vereins. In den ersten Trainingswochen schwärmten alle von der Sicherheit des aus Krefeld verpflichteten Deutsch-Russen Shilin, der allerdings in seinem ersten Testspiel-Einsatz gegen Bern nervös war und sich zudem leicht verletzte.

Beim Auftakt gegen München wird wahrscheinlich Pantkowski, der aus Düsseldorf nach Köln gekommen ist, das KEC-Tor hüten. Er hinterließ im Training und in den Tests einen  sicheren Eindruck. Ob er gut genug sein und die nötige Konstanz haben wird, um es den Haien zu ermöglichen, enge Spiele zu gewinnen, wird die Zeit zeigen. Die Kölner werden zur Sicherheit eine ihrer elf möglichen Ausländerlizenzen offenhalten (neun sind vergeben), um, falls es nötig werden sollte, nachträglich einen Goalie zu verpflichten. Apropos Ausländerlizenzen: Stürmer Jon Matsumoto (36), für den die Haie keine solche eingeplant haben, muss weiter auf seinen deutschen Pass warten. Laut KEC hat der Kanadier, der seit 2014 in der DEL aktiv ist, alle nötigen Papiere – aus Deutschland und aus Kanada – beim Amt in Köln abgegeben. Es fehle ihm nur das finale Okay der Behörde, hieß es.  Ob Matsumoto noch vor dem Saisonstart eingebürgert und spielberechtigt sein wird, steht somit in den Sternen.

Abschließender Test gegen Frankfurt

Im Sturm gibt es zwei weitere Fragezeichen: Die Angreifer Mark Olver und Louis-Marc Aubry sind angeschlagen, da beide in Testspielen Checks gegen den Kopf kassiert haben.  Es ist unklar, ob sie bis zur Begegnung gegen München wieder fit werden.

Am Freitag steht der letzte Test für die Haie an – eine Partie gegen Aufsteiger Löwen Frankfurt (18.30 Uhr, Kölnarena 2).

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