0:4 in ZwickauViktoria Köln reist 1000 Kilometer für vier Gegentore

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Viktorias Mart Ristl (vorne)

Köln – Der Aufenthalt im westlichen Sachsen war für den FC Viktoria Köln kein angenehmes Erlebnis. Wenn man Aufwand und Ertrag in Relation setzt, lautet das Fazit des Wochenendes: Die 1000 Kilometer lange Fahrt im Reisebus hin und zurück war viel zu langatmig für eine frustrierende 0:4 (0:3)-Niederlage des Aufsteigers beim FSV Zwickau.

Und es können ja noch andere Aspekte vorgebracht werden, die den Samstag zu einem gebrauchten Tag aus Kölner Sicht machten: Pavel Dotchev hatte Geburtstag, der Trainer wurde 54 Jahre alt und hätte sich als Geschenk mindestens einen Punkt gewünscht. Am Ehrentag des Coaches  mochte der Mannschaft allerdings gar nichts gelingen. „Gefeiert wird bestimmt nicht“, raunzte Dotchev. „Jetzt sitzen wir eben viele Stunden im Bus.“  Es gab aber noch mehr Gründe, die die erste Auswärts-Niederlage der Höhenberger verursachten: Schiedsrichter Oliver Lossius hatte ebenfalls nicht seinen besten Tag erwischt, verwehrte dem FC Viktoria einen klaren Strafstoß und versperrte den Gästen somit eine Rückkehr in die Partie. „Die Leistung von ihm war sicher nicht die beste“, meinte Kölns Mittelfeldspieler Mart Ristl, der aber ohnehin als „befangen“ gelten muss, weil er von Lossius mit Gelb-Rot bedacht wurde (39.). Ristl hatte sich zunächst über den nicht geahndeten Elfmeter nach einem Trikot-Zupfer an Patrick Koronkiewicz beschwert (24.). Nach einem Foul an Zwickaus Elias Huth war dann Schluss für den Blondschopf.

Personalnot verschärft sich

Die personelle Not im Rechtsrheinischen nimmt inzwischen dramatische Formen an: Moritz Fritz, Bernard Kyere und Suheyel Najar fallen verletzungsbedingt schon seit Monaten aus; am Wochenende fehlten zudem die verletzten Mike Wunderlich und Daniel Mesenhöler sowie der grippekranke Kevin Holzweiler. Hinzu kommt der Ausfall des nachträglich gesperrten Innenverteidigers Tobias Willers. Und Mart Ristl muss das Heimspiel gegen Waldhof Mannheim am Samstag ebenfalls von der Tribüne aus verfolgen. Der Aufsteiger pfeift aus dem letzten Loch.

Dass die Begegnung in der Zwickauer Arena unter keinem guten Stern stehen würde, machte sich bereits nach wenigen Sekunden bemerkbar: Torwart Sebastian Patzler hätte beinahe das schnellste Eigentor der Fußball-Geschichte produziert, weil er eine Rückgabe nicht kontrollieren konnte. Der Ball trudelte daraufhin nicht ins, sondern nur an das Netz. Pavel Dotchev nahm die Aktion seines Keepers zähneknirschend zur Kenntnis: „So eine Sache gibt uns natürlich keine Sicherheit. Diese erste Szene war nicht gut.“

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 Spätestens nach der Führung durch FSV-Angreifer Ronny König (6.), nahm das Unheil seinen Lauf. Der zweite Treffer von Huth (33.) wurde begünstigt durch einen schlimmen Ballverlust von Fabian Holthaus, das 0:3 resultierte ebenfalls aus einem bösen Abwehrfehler, Fabio Viteritti durfte die Kugel anschließend unbehelligt unter die Querlatte donnern (43.). Beim vierten und letzten Zwickauer Treffer dilettierte zunächst der flattrige Patzler, indem er den Ball ohne Sinn auf Hamza Saghiri passte, der ihn anschließend unter Druck an Huth verlor (56.).

 Das schönste Signal für die Viktoria war der erlösende Schlusspfiff, nach Feiern stand Dotchev nicht der Sinn: „Das Spiel hat sich von Anfang an schlecht entwickelt für uns. Das Gesamtpaket hat  nicht gepasst.“        

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