Trotz einer 2:0-Führung müssen sich die Höhenberger gegen Preußen Münster mit einem 3:3 begnügen.
3:3-SpektakelViktoria Köln sieht Schiedsrichter-Fehlentscheidung als Knackpunkt gegen Münster
Von Oliver Löer
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Viktoria Kölns Donny Bogicevic (links) zieht ab, zwei Münster-Verteidiger werfen sich dazwischen.
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Den Knackpunkt einer wilden Drittliga-Partie bildete nach Ansicht von Stephan Küsters die 39. Minute: Es war der Augenblick, in dem der Viktoria Köln offenbar sicher mit 2:0 bei Preußen Münster führte, den Aufsteiger beherrschte und sich durch Treffer von David Kubatta (23.) und Luca Marseiler (32.) auf der Siegesstraße wähnte.
In jenem Moment entschloss sich Preußens Luca Bazzoli dazu, mit offener Sohle gegen Moritz Fritz einzusteigen; der Unparteiische beließ es bei einer Belehrung, anstatt die fällige Gelb-Rote Karte zu zücken. Entsprechend bedient war Kölns Sportleiter während der Pause: „Es ist eine Fehlentscheidung“, raunzte der 52-Jährige. „Wir haben inzwischen sogar einen vierten Offiziellen in der Liga. Wenn das jetzt keiner sieht, kann ich es auch nicht verstehen.“
Luca Bazzoli darf weiterspielen und verkürzt auf 1:2
Am Ende mussten sich Küsters und seine Höhenberger mit einem spektakulären 3:3 (2:2) begnügen, wobei die Gäste nach dem Wechsel drauf und dran waren, das Geschehen komplett aus der Hand zu geben.
Zunächst hatte ausgerechnet der am Platzverweis wandelnde Bazzoli per Kopf verkürzen können (43.), noch vor dem Halbzeitpfiff drosch Malik Batmaz die Kugel aus wenigen Metern zum 2:2 ins Kölner Tor.
Olaf Janßen, Viktorias Trainer, hatte eine ganz eigene Meinung, warum sein Team die komfortable Führung so schnell aus der Hand gegeben hatte: „Dass der Schiri nicht Gelb-Rot zeigt, hat was mit der Mannschaft gemacht“, bemerkte der Coach anschließend. „Zum Glück haben sich die Jungs für ihren extremen Aufwand noch belohnt.“
Malik Batmaz bringt Preußen Münster in Führung
Auch nach dem Wechsel konnte der FC Viktoria die Begegnung kaum beruhigen, erneut Batmaz traf zwei Minuten nach Wiederanpfiff zur Münsteraner Führung und brachte das altehrwürdige Stadion an der Hammer Straße zum Beben.
Das zuletzt schlingernde Janßen-Ensemble arbeitete gegen den Ball dilettantisch, ließ den aufgedrehten Preußen gerade auf den Außenbahnen viel zu viel Platz und verteidigte häufig nicht seriös genug. Dennoch gelang dem starken Marseiler nach einem feinen Zuspiel von Jeremias Lorch der schnelle Ausgleich (52.).
Ben Voll rettet Viktoria Köln mit mehreren Paraden den Punkt
Im Anschluss wogte die Begegnung hin und her, Viktoria-Keeper Ben Voll rettete gleich mehrere Male in höchster Not und bescherte seinem Team am Ende einen glücklichen Punkt. Immerhin hat es der FC Viktoria geschafft, nach zwei Niederlagen in Folge wieder zu punkten und den freien Fall in die Niederungen der Tabelle vorerst zu stoppen.
Luca Marseiler, mit inzwischen neun Saisontoren erfolgreichster Höhenberger Torschütze, fasste einen aufregenden Sonntagabend so zusammen: „Wir spielen gut Fußball, belohnen uns aber leider nicht. Und defensiv müssen wir es auf jeden Fall besser machen.“ Am besten schon im Heimspiel am Samstag (16.30 Uhr, Sportpark Höhenberg) gegen den Aufsteiger SSV Ulm.
FC Viktoria: Voll – Schultz, Lorch, Kubatta (68. Dietz) – Handle, Fritz, Bogicevic, May – Najar (75. Mustafa), Marseiler (89. Becker) – Philipp. – Zuschauer: 8612. – Tore: 0:1 Kubatta (23.), 0:2 Marseiler (32.), 1:2 Bazzoli (43.), 2:2, 3:2 Batmaz (45./47.), 3:3 Marseiler (52.).