FrauenfußballWie Viktoria Köln den Abschied von 58-Tore-Stürmerin Mandy Islacker auffangen will

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Mandy Islacker bei der Vorstellung als Spielerin und Markenbotschafterin des neugegründeten Frauen-Teams von Viktoria Köln.

Mandy Islacker hat sich dem VfB Stuttgart angeschlossen.

Die Olympiasiegerin hat sich dem VfB Stuttgart angeschlossen. Für Viktoria Köln bleibt das Ziel trotz des Verlustes der Aufstieg.

Das Jahr 2024 begann denkbar schlecht für die Frauen-Abteilung des FC Viktoria Köln: Der Höhenberger Klub hat sein Aushängeschild verloren. Mandy Islacker, Olympiasiegerin von 2016, verließ den Kreisligisten und wechselte zum VfB Stuttgart.

Statt die Viktoria in höhere Sphären zu schießen, will die Stürmerin nun mit dem schwäbischen Traditionsklub Aufstiege feiern. „Hier entsteht etwas“, sagte die 35-Jährige vor dem Trainingsauftakt des Oberligisten, der – unter Anleitung des früheren FC-Trainers und heutigem VfB-Sportdirektors Sascha Glass – den Sprung in die Regionalliga Süd schaffen möchte. Stuttgarter Fernziel ist die Bundesliga.

Beim FC Viktoria geht es natürlich um andere Sphären. Zunächst wollen es die Höhenbergerinnen in die Bezirksliga schaffen – auch ohne Torgarantin Islacker. „Das bleibt definitiv das Ziel“, bestätigt Marina Buschinski, Sportliche Leiterin der Viktoria-Frauen, im Gespräch mit dieser Zeitung. „Ihr Abgang ist auf verschiedenen Ebenen ein herber Verlust. Sie war das Gesicht unseres Projektes und genau der richtige Typ dafür“, so Buschinski über die frühere Spielerin des 1. FC Köln.

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Mandy Islacker erzielte 58 Tore in zwölf Spielen

Islacker hatte sich der Viktoria nach dem Ende ihrer Profi-Karriere im vergangenen Sommer angeschlossen – als Spielerin und Vereinsbotschafterin. Sämtlichen Gegnerinnen in der untersten Frauen-Spielklasse war sie haushoch überlegen. In der Hinrunde gelangen der 35-Jährigen 58 Tore in zwölf Spielen. Keine Fußballerin und kein Fußballer im deutschen Amateurbereich traf häufiger.

„Es ist für uns natürlich nicht möglich, eine Mandy Islacker zu ersetzen“, sagt Buschinski, „es wird jetzt darum gehen, die Verantwortung auf verschiedene Schultern zu verteilen.“ Nun gebe es eben keine Olympiasiegerin mehr, die ein Spiel in der zweiten Halbzeit noch irgendwie mit ein paar Toren im Alleingang entscheidet.

Viktoria Köln will möglichst schnell in die Landesliga aufsteigen

Buschinski ist optimistisch, dass die Mannschaft den Verlust auffangen kann: „In dem halben Jahr hat sich eine gute Truppe geformt, die sich gut versteht und Spaß am Fußball hat und aufsteigen will.“ Die mit Islacker in der Hinrunde geschaffenen Voraussetzungen dafür sind gut. Aus 13 Spielen gab es 13 Siege, dazu 104:4 Tore. Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten FSV Köln beträgt acht Punkte.

Doch auch ohne Islacker sieht die Viktoria die Bezirksliga nur als Zwischenstation. „Wir wollen so schnell wie möglich hoch“, stellt Buschinski klar. „Wenn wir in drei Jahren in der Landesliga spielen und uns dort etabliert haben, wäre ich sehr zufrieden.“ In der Kreisliga geht es für den FC Viktoria am 18. Februar mit dem Spiel beim TSV 07 Merheim weiter.

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