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TierschutzWenige Hundert Supermärkte bieten „Eier ohne Kükentötung“ an

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Küken

Männliche Küken

Düsseldorf – In wenigen Hundert deutschen Supermärkten bekommen Kunden sogenannte „Eier ohne Kükentötung“. Das hat eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den großen deutschen Lebensmittelhändlern ergeben.

Vor allem die Kölner Rewe-Gruppe hat diese Eier seit November in den Regalen. „Seit dem Start in Berlin im November haben wir die Anzahl der belieferten Rewe- und Penny-Märkte von 230 auf mehr als 380 erhöht“, berichtet Rewe.

Aldi, Rewe und Edeka vertrauen noch nicht auf Geschlechtsbestimmung

Andere Handelsketten sind zurückhaltender: Aldi Nord etwa betont auf Anfrage, man verfolge die neuen Entwicklungen in diesem Bereich sehr aufmerksam und bekenne sich zum Ausstieg aus der Kükentötung mit praxistauglichen Alternativen - die gebe es aber derzeit noch nicht.

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Ähnlich argumentiert das Schwesterunternehmen Aldi Süd. Auch Edeka begrüßt „jede Forschung, die das Töten von Eintagsküken verhindert“. Noch befinde sich die Methode zur Geschlechtsbestimmung im Ei aber in der Entwicklung. Lidl betont, man sei „an einer Branchenlösung interessiert“.

Tierschutzbund will Schmerzempfinden von Embryonen im Ei nicht ausschließen

Jedes Jahr werden in Deutschland bei der Aufzucht von Legehennen mehr als 40 Millionen männliche Küken am ersten Lebenstag vergast. Denn ihre Aufzucht ist unwirtschaftlich – sie legen keine Eier und setzen nur schlecht Fleisch an. Die neue Methode, die Rewe nutzt, ist seit November im Einsatz.

Für die Geschlechtsbestimmung wird mit einem Laser ein winziges Loch in die Schale des Eis gebrannt, um die Flüssigkeit auf Geschlechtshormone zu testen. Ausgebrütet werden dann nur noch Eier, aus denen Hennen schlüpfen. Die Methode ist umstritten, weil laut Deutschem Tierschutzbund ein Schmerzempfinden der Embryonen im Ei nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden könne. (dpa) 

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