EinzelhandelMöbelhersteller Hülsta stellt Insolvenzantrag

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Neue Möbel werden geschliffen.

Neue Möbel werden geschliffen.

Der Möbelhersteller Hülsta ist erneut in finanzielle Schieflage geraten. Die MWS Westfalen Werke NDS GmbH & Co. KG und die MWS Werke Westfalen GmbH, bekannt unter dem Namen Hülsta, haben beim Amtsgericht Münster einen Insolvenzantrag eingereicht. Das geht aus einer in dieser Woche veröffentlichten Mitteilung des Unternehmens und des vorläufigen Insolvenzverwalters Christoph Morgen hervor.

Grund seien beträchtliche Umsatzrückgänge sowie externe Faktoren, die den wirtschaftlichen Betrieb des Unternehmens gegenwärtig nicht ermöglichen. Die Situation habe sich außerdem durch Produktionsausfälle aufgrund eines Sturmschadens verschärft, die bisher nicht reguliert worden seien. „Das Unternehmen sieht sich mit einer herausfordernden Marktsituation im Möbelsektor konfrontiert“, hieß es weiter.

Geprüft werde nun, wie es für den Möbelproduzenten weitergehen kann. „Wir verschaffen uns einen Überblick über die aktuelle wirtschaftliche Situation und bemühen uns um Insolvenzgeld für die insgesamt rund 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagte Morgen.

Der Geschäftsführer der IG Metall in Bocholt, Benjamin Pankow, sagte zum Insolvenzantrag: „Das ist ein Albtraum. Hülsta ist in den vergangenen Jahren immer weiter verkleinert worden. Die Kollegen haben einen langen Leidensweg hinter sich. Irgendwann ist der Zeitpunkt erreicht, wo man sich überlegen muss, wie ein Unternehmen weitergeführt wird.“

Die hülsta-werke Hüls GmbH & Co. KG aus Stadtlohn hatte im Oktober 2022 bereits Insolvenz angemeldet. Das Verfahren wurde Ende des vergangenen Jahres abgeschlossen, anschließend übernahm ein neuer Investor das Unternehmen.

Die Möbelbranche durchlebt schwierige Zeiten. Infolge der Kaufzurückhaltung der Verbraucher ist der Umsatz im vergangenen Jahr um 4,3 Prozent gesunken. Im Bereich Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel gingen die Erlöse sogar um mehr als 12 Prozent zurück. Neben dem schwachen Konsumklima bereitet der Branche auch der stockende Wohnungsneubau Sorgen. (dpa)

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