Kölner Karneval 2024Ehrenfelder Dienstagszug – 70 Jahre und kein bisschen leise

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Einer der größten Veedelszüge in Köln: der Veedelszug am Dienstag in Ehrenfeld

Der größte Veedelszug von Köln: der Veedelszug am Dienstag in Ehrenfeld

Unter dem Motto „Ihrefelder Thiater, jeck un wohr, unsre Zoch weed 70 Johr“ bildete der Dienstagszug das große Finale für den Ehrenfelder Straßenkarneval.

70 Jahre ist es her, dass der Ehrenfelder Veedelszug als Kinderzug ins Leben gerufen wurde – und diese Ursprünge sind auch immer noch zu sehen: Denn unter den gut 4500 Teilnehmern des Zuges fanden sich 2200 Schüler der Ehrenfelder Schulen, die auch in diesem Jahr wieder einen großen Teil der über 60 Gruppen des Zuges ausmachten.

„Damit sind wir der größte Veedelszug Kölns – ich sage immer, wir sind ein Drittel vom Rosenmontagszug“, sagte Zugleiter Angelo Agostino vom Festausschuss Ehrenfelder Karneval. Begleitet von 32 Festwagen, 28 Bagagewagen, einer Kutsche und 15 Kapellen zogen die Ehrenfelder Jecken also durch die Landmannstraße, die Subbelrather Straße und über die Leyendecker Straße zur Venloer Straße, wobei sie vom närrischen Volk begeistert gefeiert und um etliche Kilos Kamelle und Strüßjer erleichtert wurden.

„Ihrefelder Thiater, jeck un wohr, unsre Zoch weed 70 Johr“: Denn vor 70 Jahren, am 2. März 1954, zog erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg ein Vorortzug in Köln durch die Straßen von Ehrenfeld. Über 4000 Schulkinder nahmen daran teil. Das Motto damals: „Ihrefelder Pänz fiere Fastelovend“.

Veedelszug in Köln-Ehrenfeld: Vielfalt und Toleranz als Themen

Die Jugend war also bereits prominent vertreten, nicht zuletzt durch das Ehrenfelder Kinderdreigestirn – „aber wir haben gedacht: jung und alt gehören zusammen“, so Agostino. Erstmals nahmen daher Mitglieder des Demenznetzwerks Ehrenfeld teil. Sie wurden in Rikschas der Initiative „Radeln ohne Alter“ gefahren und zeigten dabei ebenso viel Enthusiasmus wie die jüngeren Semester – obwohl die älteste Teilnehmerin der Gruppe, und damit des Zuges, schon 92 Jahre alt war.

Wie schon beim Schull- und Veedelszug am Sonntag zogen sich die Themen Vielfalt und Toleranz als roter Faden durch den Zug. Gleich mehrere Schulen hatten das „Mensch-Ärgere-Dich-Nicht“-Spiel mit seinen bunten Spielfiguren als Motto. Die in Ehrenfeld beheimateten Karnevalsvereine wie die Bürgergarde Blau-Gold, die KG Rheinflotte und die KG „Drügge Pitter“ brachten mit ihren Spielmannszügen den Straßenkarneval in Ehrenfeld zu einem gebührenden Abschluss.

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