Podcasts statt „Explosiv“Das macht Moderator Maurice Gajda nach seinem Rauswurf bei RTL

Lesezeit 3 Minuten
Maurice Gajda beim RTL-Spendenmarathon.

Maurice Gajda konzentriert sich nach seinem Rausschmiss bei RTL auf neue Podcasts. (Archivfoto)

Der Rauswurf des Journalisten sorgte vor einem halben Jahr für viel öffentliche Aufmerksamkeit.

Vor rund einem halben Jahr hat es eine Schockwelle durch die Medienbranche gejagt und sein Leben kurzfristig auf den Kopf gestellt: Moderator und Reporter Maurice Gajda wurde von seinem ehemaligen Arbeitgeber RTL rausgeworfen.

Grund war ein vermeintlicher Tweet der früheren AfD-Chefin Frauke Petry, den Gajda für eine „Explosiv“-Sendung nachbauen ließ. Petry behauptete, einen solchen Tweet nie abgesetzt zu haben – weder RTL noch der verantwortliche Journalist konnten einen Gegenbeweis erbringen. Gajda will nun nach vorne schauen, sich auf seine Podcasts konzentrieren und hofft auf eine Rückkehr ins Fernsehen.

Ehemaliger RTL-Moderator macht Podcasts

Schon lange bevor RTL sich von ihm trennte, plante der Kölner den Medienpodcast „In kleiner Runde“. „Es waren gerade erst zwei Folgen online, als ich RTL verlassen musste. Meine Kollegin Julia Krüger und ich haben dann aber beschlossen, weiterzumachen. Es gab keinen Grund sich zu verstecken oder eine längere Pause zu machen, da wir mit ‚In kleiner Runde‘ einen tollen Start hatten“, sagt Gajda.

Bei dem Video-Podcast, der mittlerweile auch bei einigen lokalen TV-Sendern zu sehen ist, sprechen Gajda und Krüger über aktuelle Themen aus den Bereichen TV, Streaming, Radio und Presse. Seit Anfang des Jahres produziert Gajda außerdem einen Podcast gemeinsam mit seinem Verlobten Michael „Mitch“ Barg. „Es war Mitchs Idee und er hat mich damit angesteckt.“

Gajda hofft auf Rückkehr ins Fernsehen

Bei „Dachboden Revue“ spricht das Paar viel über private Themen wie derzeit etwa ihre anstehende Hochzeit. „Die Idee war auch etwas zu machen, wonach wir als Teenager gesucht haben: Ein queeres Paar, das aus einem ganz entspannten Alltag berichtet und das ganz ohne jegliche Sensation. Leider passiert es immer noch zu oft, dass Menschen in ‚normale‘ Beziehung und ‚andere‘ Beziehungen unterscheiden und genau da sind wir jetzt, um ein entspanntes Normal für alle zu leben und darüber in unserem Podcast zu erzählen.“

Neben seinen beiden Podcasts gibt Gajda seit seinem Ende bei RTL über die Karriereakademie Köln Moderations- und Interviewtrainings, plant, dreht und bearbeitet Social-Media-Produktionen für Kolleginnen und Kollegen und ist auch selbst in den Sozialen Medien aktiv. „Mein Berufsleben heute wäre sicher ein anderes, wenn ich RTL nicht hätte verlassen müssen“, sagt Gajda. Seinen Alltag würden die damaligen Fälschungsvorwürfe aber nicht mehr beeinflussen: „Es ist ja auch mehr als sechs Monate her und tatsächlich ist der Sturm schon lange vorbei. Er hielt vielleicht drei Tage an und danach hatte die Öffentlichkeit neue Themen.“

Gajda hofft nun, dass er auch wieder einen Weg zurück ins Fernsehen finden kann: „Natürlich, denn das ist das, was ich am besten kann, was ich gelernt habe und seitdem ich 15 Jahre alt war auch beruflich gemacht habe.“ Am liebsten würde er in Zukunft ein Musik- oder Reiseformat moderieren.

KStA abonnieren