Kosten unterschrittenVerband der Islamischen Kulturzentren feiert Richtfest für neue Zentrale in Köln

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Rohbau eines Gebäudes

Der Bau der neuen VIKZ-Verbandszentrale in Köln-Müngersdorf geht gut voran.

Der VIKZ feiert den Fortschritt beim Neubau seiner Zentrale in Köln für Bildungseinrichtungen. Die Eröffnung für Ende 2025 geplant.

Der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) kommt mit dem Bau seiner neuen Zentrale im Technologiepark Müngersdorf rasch voran. Nur 13 Monate nach der Grundsteinlegung auf dem Grundstück an der Stolberger Straße ist am Mittwoch das Rohbaufest gefeiert worden.

Zu den rund 100 Gästen, die VIKZ-Präsident Ali Yilmaz begrüßte, zählten die Lindenthaler Bezirksbürgermeisterin Cornelia Weitekamp, Bürgermeister Ralph Elster, Alt-Oberbürgermeister Fritz Schramma und Harald Schaefer vom Bürgerverein Müngersdorf. Außerdem Mareck Nowak vom Büro „gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner“, das die Verbandszentrale entworfen und schon vor etlichen Jahren einen Markstein Müngersdorf gesetzt hat: mit dem Entwurf des Rheinenergie-Stadions.

Rund 300 Gemeinden und Bildungseinrichtungen sind dem VIKZ angeschlossen, der voriges Jahr im Beisein von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Köln sein 50-jähriges Bestehen feierte. Die bisherige Zentrale der Religionsgemeinschaft an der Vogelsanger Straße ist viel zu klein geworden und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen.

Köln: Neue VIKZ-Zentrale bietet Platz für Imam-Ausbildung und Studierendenwohnheim

Deshalb der Neubau, den Weitekamp auch wegen seiner beachtlichen Ausmaße ein „beeindruckendes Ensemble“ nannte. Es besteht aus zwei Hofgebäuden, die einen runden Zentralbau flankieren. Im südlichen Gebäude, dessen Hof durch ein Glasdach zur Halle wird, werden die Verwaltung, ein Tagungs- und Konferenzzentrum und Gästezimmer untergebracht, ebenso ein Restaurant und eine Bibliothek mit Lesecafé, beide öffentlich zugänglich.

Das nördliche, U-förmige Hofgebäude dient als Medrese, also als Lehreinrichtung, in der Wissen nach islamischen Grundsätzen vermittelt wird. Platz finden hier Räume für die Ausbildung in islamischer Theologe und ein Studierendenwohnheim mit circa 230 Betten. Der Verband bildet seit mehr als 30 Jahren seine Imame selbst aus.

Der gestufte zentrale Bau, der die geometrischen Grundformen Kreis und Achteck aufgreift, ragt architektonisch heraus. Unten entsteht ein Veranstaltungssaal, darüber ein großer Gebetsraum mit Empore, in dem sich bis zu etwa 880 Gläubige versammeln können. Architekt Nowak nannte Offenheit und Transparenz als bestimmende Gestaltungsprinzipien der Baukörper und sprach von „Klarheit der Formbildung“; Elemente der islamischen Baukultur fänden sich im gesamten Ensemble, allerdings „ohne in den Vordergrund zu treten“.

Kostenoptimierung durch Eigenleistung: Mitglieder des VIKZ unterstützen Bau 

Der Verband schätzt die Kosten auf 50 Millionen Euro. Man habe ein Team, das darauf bedacht sei, „das Beste für den VIKZ auf die Beine zu stellen, aber zu den günstigsten Konditionen“, sagte Yilmaz beim Rohbaufest. Ein Aufruf an die Mitglieder sei auf große Resonanz gestoßen: 550 hätten sich bereiterklärt, als Handwerker drei Wochen lang von morgens bis abends mitzuhelfen, ob im Trockenbau, bei Pflaster- oder Elektroarbeiten. Dadurch hätten 950.000 Euro gespart werden können.

Auch deshalb lasse sich sagen: „Wir liegen unter unserem Budget.“ Laufe alles weiter nach Plan, könne die neue Zentrale Ende 2025 eröffnen. Besondere Worte richtete der Präsident an Kölns ehemaligen Oberbürgermeister Fritz Schramma, der dem VIKZ seit langem verbunden ist und ihm seine private Bibliothek überlässt. Zum Dank dafür solle in der Bibliothek der VIKZ-Zentrale eine „Fritz-Schramma-Ecke“ eingerichtet werden, sagte Yilmaz. Überdies brachte er die Möglichkeit ins Gespräch, im Neubau auch die Stadtteilbibliothek für Lindenthal unterzubringen, für die die Stadt weiterhin Räume sucht. Bezirksbürgermeisterin Weitekamp nahm die Anregung auf.

Lob von allen Seiten: Positive Reaktionen auf den Baufortschritt und die Gemeinschaftsleistung

Schramma fand lobende Worte für die Einhaltung des Zeit- und Budgetrahmens und dafür, dass die Verbandsmitglieder „selbst mit anpacken“. Mit der neuen Zentrale entstehe eine Kultur- und Bildungseinrichtung, die sich auch nach außen öffne. Schaefer bescheinigte dem VIKZ, ihm liege „die gute Nachbarschaft am Herzen“, und fügte hinzu: „Unser Bürgerverein reicht Ihnen gerne die Hand. Zusammen mit Ihnen möchten an einem gelingenden Miteinander der Menschen im Stadtteil bauen.“

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