Entscheidung der Stadt KölnPorzer CDU darf weiter das Porzer Inselfest ausrichten

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Blick auf ein Riesenrad und Kirmesbuden

Das Porzer Inselfest findet bereits seit 45 Jahren statt.

In dem Auswahlverfahren gab es drei Bewerber. Am Ende setzten sich die Partei und der neue Veranstalter der Deutzer Kirmes durch.

Die Porzer CDU hat am Freitag den Zuschlag seitens der Stadt Köln erhalten, im Mai dieses Jahres an der Zündorfer Groov in Porz erneut ein Volksfest veranstalten zu dürfen. Das Porzer Inselfest existiert bereits seit 45 Jahren – stets war die CDU der Veranstalter.

Und auch im vergangenen Jahr stellte der Parteivorstand einen Antrag, in diesem Fall für den Zeitraum 9. Mai bis 12. Mai 2024. Doch dieses Mal gab es einen weiteren Antrag für ein Volksfest im selben Zeitraum. Die Stadtverwaltung entschied sich daher für ein Bewerberverfahren – so war bis Freitag offen, ob die CDU auch im 45. Jahr ihr Inselfest behalten würde.

Zwei Bewerber um Kirmes ausgeschlossen

Drei Bewerber hatten bis zur festgesetzten Frist am 13. März vollständige Unterlagen für die Kirmes eingereicht, aus rechtlichen Gründen wurden jedoch zwei von ihnen ausgeschlossen, teilte die Stadt am Freitag mit. Es verblieb somit nur ein Bewerber in der Auswahl – die Porzer CDU.

Die Partei engagiert sich zwar als Veranstalterin, die tatsächliche Umsetzung übernimmt aber ein Profi. Als Ausrichter fungiert seit einigen Jahren der Leverkusener Schausteller Wilfried Hoffmann – jener Unternehmer, der derzeit erstmals die Deutzer Kirmes organisiert, die noch bis zum kommenden Sonntag läuft. Die „Gesellschaft der Kölner Schausteller“ (GKS) musste das beliebte Volksfest nach mehr als 50 Jahren abgeben – dem Wechsel war ein wochenlanger Streit vorausgegangen. Am Ende entschied die Stadtverwaltung per Los, wer den Zuschlag erhält. Wilfried Hoffmann ging aus dem Verfahren erfolgreich hervor.

Dem Vernehmen nach sollen die beiden weiteren Bewerber für das Inselfest in Porz Schausteller aus dem Kreis der ehemaligen Deutzer Kirmesausrichter GKS gewesen sein. Bevor Wilfried Hoffmann die Ausrichtung des Inselfests für die Porzer CDU übernahm, war jahrelang der Schausteller Dieter Milz dafür zuständig, der selbst zu den Mitgründern der GKS zählt. Er gehörte wiederum auch zu den Bewerbern für die diesjährige Kirmes in Deutz.

Beim Deutschen Patent- und Markenamt als Marke eingetragen

Als der Zuschlag an Hoffmann ging, sagte Milz im Gespräch mit dem „Express“: „Die Leute aus der Verwaltung wissen gar nicht, was sie den Kölner Schaustellerinnen und Schaustellern angetan haben. Wir gehen nicht zum Spaß auf die Kirmes, wir verdienen dort unser Geld. In vielen Wohnwagen der Kölner Kolleginnen und Kollegen finden sie keine 50 Euro mehr, weil sie der Osterkirmes entgegenlechzen, um ihre Rechnungen zu bezahlen.“

Hätte ein anderer Bewerber als die CDU den Zuschlag für das Porzer Fest bekommen, wäre es nicht möglich gewesen, den Namen „Inselfest“ zu verwenden. Diesen hat sich die Porzer CDU beim Deutschen Patent- und Markenamt als Marke eintragen lassen. Schausteller Wilfried Hoffmann wollte sich am Freitag auf Anfrage nicht zum erneuten Zuschlag für das Inselfest äußern. Er verwies darauf, derzeit vollständig mit der Deutzer Kirmes beschäftigt zu sein.

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