Bambi, Arielle und König der Löwen als „Singalong“Wenn 60 Kölnerinnen zusammen Disney-Lieder singen

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Eine Menschengruppe steht vor einem Pult in einem spärlich beleuchteten Raum und singt.

Bei Singalong im Quater 1 wurden gemeinsam Musikhits aus Disney-Filmen gesungen.

Mehrere Dutzend erwachsene Menschen trällern Lieder aus ihrer Jugend. Das Eventkonzept „Singalong“ hat Köln erreicht.

20 Uhr in der Kölner Innenstadt. Etwa 60 Menschen haben sich in einem abgedunkelten Raum versammelt, in den das Licht der Dämmerung nicht hineindringen vermag. Andächtig stehen sie um eine kleine Erhöhung im Raum und warten gespannt darauf, dass es losgeht. Doch mit der Ankündigung des ersten Songs tritt kein Singer-Song-Writer auf die Bühne und erst recht keine Band. Stattdessen schallt Musik aus den Boxen und von der Erhöhung rufen zwei Animateure zum Mitsingen auf. 

Das Eventkonzept „Singalong“ in Köln

Denn obwohl sich im „Quater 1“ in der Nähe des Heumarkts an diesem Abend alles um Musik dreht, findet hier kein Konzert statt. Stattdessen ist „Singalong“ angesagt. Das ist der Name des Eventunternehmens, das hinter der Veranstaltung steht. In Berlin, Hamburg, Düsseldorf und Köln richtet es regelmäßig Abende aus, bei denen es darum geht, zusammen bekannte und beliebte Lieder mitzusingen.

Zwei Personen stehen in einer Menge. Ein Mann trägt ein Hemd mit Disney-Motiv.

Walt Disney ist an diesem Abend musikalisch und modisch Trend.

Zur Auswahl stehen dabei unter anderem Playlists mit den besten Hits der 80er und 90er Jahre. Wer es etwas schunkeliger mag, kann beim „Singalong“ in der Schlagerversion vorbeischauen. Und für das jüngere Publikum sind die Abende mit den besten Liedern von US-Popstar Taylor Swift gedacht.

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Das Publikum an diesem Abend ist aber für ein anderes Programm in die Kölner Discothek gekommen, in der sich sonst „Matching Nights“ für Singles, Stand-up-Comedy oder „Alm Rausch Club Sounds“ abwechseln. Die Interpreten heißen Arielle, Pocahontas und Schneewittchen. Es ist Disney-Abend.

Mit „Die Schöne und das Biest“ fällt die letzte Zurückhaltung

Nach der herzlichen Begrüßung durch die Animateure dauert es zwar ein bisschen, doch schon bald fangen die ersten Gäste tatsächlich an mitzusingen. Erst etwas zaghaft, dann immer entschlossener. Spätestens als ein Song des Klassikers „Die Schöne und das Biest“ anklingt, fällt die letzte Zurückhaltung und es wird eifrig mitgesungen. Auch bei „Arielle“, „König der Löwen“ und „Bambi“ bleibt der Laustärkepegel hoch.

Ein Bildschirm mit Text hängt über den Köpfen der Menge.

Wer nicht ganz textsicher ist, kann am Bildschirm mitlesen.

Da ist die Animation von vorne beinahe überflüssig. Ab und an singen Manu und Eva, wie die beiden Mitarbeiter von „Singalong“ heißen, mit, kommentieren die Songauswahl und beziehen das Publikum mit ein. „Ich bin eigentlich Personal Trainer und moderiere nebenher noch ein bisschen“, erklärt Manu. Genauso wie Eva, die sonst als Sängerin arbeitet, ist er erst seit kurzem bei Singalong dabei. Zusammen betreuen die beiden die Shows in Köln und Düsseldorf.

Dieser Abend ist der erste, an dem sie mit den Disney-Songs unterwegs sind. „Ich kenne zwar manche, aber ich bin kein Experte“, sagt Manu. Auch Eva musste sich vor diesem Abend erst einmal das Musikprogramm anschauen und es verinnerlichen. Vieler ihrer Gäste sind dagegen einwandfrei textsicher. Und wer es nicht ist, kann die Texte ähnlich wie bei einer Karaoke-Party auf einem Bildschirm mitlesen.

Gäste ziehen gemischtes Fazit

„Wie viele Männer sind eigentlich hier?“, fragt Manu zur Hälfte der Veranstaltung in die Runde. Drei Vertreter ihres Geschlechts heben zaghaft die Hand. Frauen sind an diesem Abend zweifellos in der Überzahl, insbesondere aus der Altersgruppe 25 bis 35 Jahre. Die meisten haben sich inzwischen ein Getränk geholt. Der ein oder andere Aperol Spritz und das ein oder andere Kölsch wird umhergeschwenkt.

Zwei Frauen stehen nebeneinander.

Die Disney-Fans und Freundinnen Anna und Alex sind mit dem Abend mehr als zufrieden.

Einer von drei Männern an diesem Abend heißt Mike. Er ist mit seiner Freundin hergekommen: „Die Karten waren ein Ostergeschenk.“ Vorgeschlagen wurde ihnen das Event auf Instagram. „Disney-Lieder finden wir eh total toll.“ Da habe sich dann auch die weite Anfahrt aus dem Oberbergischen Kreis gelohnt: „Die Songs sind super und es ist eine tolle Stimmung hier.“

Das sehen Anna und Alex ähnlich. Die beiden Freundinnen sind heute zusammen hier: „Wir finden es echt gut“, sagt Anna. Auch sie haben die Werbung auf Instagram gesehen. Und weil sie beide große Disney-Fans seien, habe ein Besuch nahegelegen. „Wir würden im Sommer, wenn das nochmal stattfindet, wiederkommen.“

Michèle würde wohl eher nicht noch einmal Karten kaufen. Deren Preis sei für das, was man geboten bekommt, mit etwa 15 Euro ihrer Meinung nach etwas zu hoch. Durch das Werbevideo im Netz seien ihre Erwartungen deutlich höher gewesen. Immerhin komme sie aus der Nähe und hat es später nicht weit nach Hause.

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