„Game of Thrones“„Der Winter ist da“ – warum die Fantasy-Serie so erfolgreich ist

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Jon Schnee, nun König des Nordens, muss sich auch in der siebten Staffel unzähligen Kämpfen stellen.

Jon Schnee, nun König des Nordens, muss sich auch in der siebten Staffel unzähligen Kämpfen stellen.

Es ist Sommer. Doch das ist Sky herzlich egal. „Zeit zu zittern. Der Winter ist da“, wirbt der Pay-TV-Sender im ganzen Land. Und Millionen Fans fiebern der Kälte entgegen. Am Montag startet in Deutschland die siebte Staffel der Serie „Game of Thrones“.

Die vom amerikanischen Sender HBO produzierte Fantasy-Saga ist die erfolgreichste Serie der Welt. Keine andere erhält so viel Aufmerksamkeit. Doch was ist das für eine merkwürdige Welt? Warum reden immer alle vom nahenden Winter? Und was hat es mit diesen Drachen auf sich? Wir erklären Ihnen das „Game of Thrones“-Universum, damit Sie auch mitreden können, wenn Sie noch keine einzige Folge gesehen haben.

Worum geht es eigentlich?

„Game of Thrones“ spielt in einer fiktiven Welt, die sieben Königreiche des Kontinents Westeros sind aber deutlich an das europäische Mittelalter angelehnt. Die Handlung ist ungeheuer komplex. Verschiedene Adelsgeschlechter kämpfen um den Eisernen Thron in der Hauptstadt Königsmund, auf dem das Haus Lannister sitzt.

Auf dem Kontinent Essos hat sich zudem Daenerys Targaryen darauf vorbereitet, den Thron, auf dem früher ihre Familie saß, zurückzuerobern. Im Norden wird ein Gebiet ewigen Eises durch eine riesige Mauer abgetrennt. Hinter dieser Mauer droht die vielleicht größte Gefahr – die Weißen Wanderer. Untote, die Tote wiederbeleben können, die dann für sie kämpfen.

Wer hat sich das ausgedacht?

Schöpfer dieser Welt ist der Schriftsteller George R. R. Martin. Er schrieb die Reihe „Das Lied von Eis und Feuer“, auf der die Serie basiert. Sie ist noch nicht abgeschlossen und mittlerweile haben die Ereignisse in der Serie die veröffentlichen Bücher überholt.

Wer sind die Hauptfiguren?

So komplex die Handlung, so unüberschaubar die Anzahl der handelnden Personen. Es gibt Fans, die mehr als 500 Charaktere aufgelistet haben. Bedeutend sind jedoch vor allem drei Adelsgeschlechter: Das Haus Stark, die Familie Lannister, die aktuell auf dem Eisernen Thron sitzt, und das ehemalige Herrschergeschlecht Targaryen.

Was hat es mit dem nahenden Winter auf sich?

In Westeros gibt es keinen regelmäßigen Wechsel der Jahreszeiten. Frühling, Sommer, Herbst oder Winter können auch Jahre oder Jahrzehnte dauern. Zu Beginn der Serie liegt ein langer Sommer hinter den Menschen, doch es zeichnete sich schon ab, dass es wieder Winter wird – und damit die Bedrohung aus dem Norden zunimmt.

Wer spielt mit?

Obwohl „Game of Thrones“ eine amerikanische Serie ist, sind fast alle Darsteller Europäer (eine bedeutende Ausnahme ist Peter Dinklage in der Rolle des Tyrion Lannister). Die meisten Schauspieler waren vor ihrem Mitwirken keine Stars, wurden es aber durch die Serie. Hervorzuheben sind hier Emilia Clarke (Daenerys), Kit Harrington (Jon Schnee), Lena Headey (Cersei Lannister) und Nikolaj Coster-Waldau (Jaime Lannister. Auch zwei Deutsche haben in „Game of Thrones“ größere Rollen übernommen: Sibel Kekilli und Tom Wlaschiha.

Warum fliegen da Drachen herum?

Auch wenn die Welt von „Game of Thrones“ sehr an das Mittelalter angelehnt ist, lässt George R.R. Martin viele Elemente der Fantasy-Literatur einfließen. So gibt es eben Drachen, Untote und Priester, die Tote wieder zum Leben erwecken können und andere übernatürliche Fähigkeiten.

Wo wird die Serie gedreht?

Da die Serienwelt an das europäische Mittelalter angelehnt ist, wird die Serie mit wenigen Ausnahmen in Europa gedreht. Dubrovnik ist seit Staffel 2 Kulisse für die Hauptstadt Königsmund, in der ersten Staffel war es Mdina auf Malta. Auch in anderen Teilen Kroatiens wird gefilmt. Weitere Drehorte liegen in Nordirland, Island und Sevilla. Auch Marokko diente als Standort.

Was kostet das alles?

„Game of Thrones“ kann es locker mit Kinoproduktionen aufnehmen. Offizielle Zahlen von HBO gibt es nicht, aber laut „Entertainment Weekly“ kostete eine Folge der sechsten Staffel durchschnittlich zehn Millionen Dollar. Bei Staffel 2 sollen es noch sechs Millionen Dollar gewesen sein. Zu den Kosten der siebten Staffel ist noch nichts bekannt. da es dieses Mal nur sieben Folgen geben wird, liegt das Budget pro Folge vermutlich noch höher. Fünf Hauptdarsteller erhalten angeblich 2,5 Millionen Dollar Gage pro Folge – was sie zu den bestbezahlten Seriendarstellern macht.

Was macht den Reiz aus?

Vordergründig ist es wahrscheinlich die Mischung aus Intrigen, Gewalt und Sex, die die Serie so spannend macht. Doch das Erfolgsgeheimnis liegt tiefer. George R. R. Martin hat eine komplexe Welt mit ambivalenten Charakteren geschaffen, eine Aufteilung in Gut und Böse fällt schwer. Anders als in vielen anderen Serien kann auch ein Hauptfigur jederzeit sterben.

Und Motive wie Verrat, illegitime Herrscher, Rache und Liebe sind nicht erst seit den Dramen William Shakespeares zeitlose Themen. Außerdem ist die Serie fantastisch ausgestattet und mit einer unglaublichen Liebe zum Detail realisiert worden.

Wie groß ist der Erfolg?

Laut HBO wurden die Folgen der sechsten Staffel durchschnittlich mehr als 25 Millionen angeschaut. In Großbritannien waren es mehr als fünf Millionen Zuschauer pro Folge. Für den deutschen Sender Sky war die sechste Staffel bisher ebenfalls am erfolgreichsten. So erreichte die Auftaktfolge eine Reichweite von 2,33 Millionen Kontakten. Das ist ein Rekord für den Pay-TV-Sender.

Auch in den sozialen Netzwerken sind die Fans treu. Die offizielle Facebook-Seite hat mehr als 21 Millionen Likes, bei Twitter folgen 5,7 Millionen Menschen, bei Instagram sind es 3,3 Millionen. Der Trailer zur neuen Staffel wurde bei Facebook bisher 48 Millionen Mal angeklickt, bei Youtube waren es mehr als 34 Millionen Zuschauer. Es gibt Ausstellungen, unzählige Fanseiten und in Washington seit kurzem auch eine „Game of Thrones“-Bar. Bisher hat die Serie allein 38 Primetime-Emmys gewonnen – neben unzähligen anderen Preisen.

Wann endet die Serie?

Die ersten sechs Staffeln umfassten je zehn Folgen, die siebte ist nur sieben Episoden lang. Die achte Staffel wird die letzte sein und soll nur noch sechs Folgen beinhalten. Doch Fans können aufatmen, HBO arbeitet bereits an Spin-Offs der Serie.

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