Kurt Tallert, der als „Retrogott“ seit mehr als zwanzig Jahren die deutsche Hip-Hop-Szene prägt, hat mit „Spur und Abweg“ grade sein literarisches Debüt vorgelegt. In dem Buch stellt er sich der Verfolgungsgeschichte seiner Familie. Das Besondere an seinem Schicksal und seiner Perspektive auf die deutsche Geschichte: Kurt Tallert ist heute 37 Jahre alt, und doch wurde sein Vater als junger Mann noch von den Nazis als „Halbjude“ verfolgt. Harry Tallert ist bei der Geburt seines Sohnes 58 Jahre alt. Und stirbt zwölf Jahre später.

Im Gespräch mit Anne Burgmer, Leiterin der Kulturredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“, erzählt Kurt Tallert davon, wie es ist, als Sohn eines von den Nazis verfolgten Vaters zwischen den Enkeln von Tätern aufzuwachsen und was es bedeutet, wenn die eigene Familiengeschichte für weite Teile der eigenen Generation Schulbuchvergangenheit ist. Für ihn ist diese Geschichte lebendig, zum Greifen nah, es ist die Geschichte seines Vaters.

„Spur und Abweg“ ist ein Stück Gegenwartsliteratur, in dem die Scherben eines Lebens zu einem Spiegel der Gesellschaft zusammengelegt werden.

Kurt Tallert, Live-Podcast zum neuen Buch „Spur und Abweg“, 27. März, Wohngemeinschaft, Richard-Wagner-Straße, 20 Uhr. Die Tickets kosten 15 Euro und sind hier erhältlich. Der Erlös geht an die Amadeo Antonio Stiftung.

Zum Podcast

„Talk mit K“ ist ein Podcast des Kölner Stadt-Anzeiger. Jeden Donnerstag um 7 Uhr morgens wird eine neue Folge freigeschaltet mit einem interessanten Menschen aus Köln.